Das Weibchen der sehr seltenen Springspinne Asianellus festivus = Phlegra festiva, ...

Das Weibchen der sehr seltenen Springspinne Asianellus festivus = Phlegra festiva, ...

... das um ein Haar eine ihr Kolonie-Nest anfliegende Sandbiene (Andrena vaga), erbeutet hätte.
Die Chance auf eine gute Beute war dort nicht gering - und vielleicht hatte die Kleine sich schon auf die Jagd dieser Sandbienen spezialisiert ...
Ein Kleinkrimi: die Spinne hat die Biene sogar erwischt, aber nach einem ganz kurzen Kämpfchen, bei dem beide über den Fels kugelten, konnte die Biene sich retten und flog davon.Die Spinne nahm daraufhin wieder ihre Lauerstellung zwischen trockenem Gras und Steinen ein und war wegen ihrer perfekten Tarnung kaum zu sehen!
Erst hatte ich - die Art betreffend - an eine schwangere oder parasitierte Rindenspringspinne (Marpissa muscosa) gedacht, aber erstens stimmte der Lebensraum nicht (Felsen und sandiger Abhang statt trockener Rinde), zweitens haben die Bildvergleiche meine Zweifel ausgeräumt: Asianellus ist wesentlich kompakter und runder als Marpissa, und die Stirn ist schmaler, was mich gleich etwas an eine Eule erinnerte! Bei dem Hinterleibsmuster sind Ähnlichkeiten vorhanden!
Zudem hat Christa ganz am selben Tag in der Nähe ein Männchen der Art fotografiert und ganz sicher bestimmt!
Ein Glücksfall mal wieder, der sich erst heute beim Nachsehen ergeben hat ...
Wir werden sie der Spinnenkartierung noch mit Fotos melden, da sie in den letzten Jahren - und in dieser Gegend - noch gar nicht gefunden wurde (Bayern: Rote Liste 3!).

Nordwestlich von Regensburg, 11.4.2016