Retour à la liste
Der luftg'selchte Pfarrer ...

Der luftg'selchte Pfarrer ...

8 621 21

Karl H


Premium (World), Klosterneuburg

Der luftg'selchte Pfarrer ...

... wie er etwas despektierlich allgemein genannt wird, ist in St. Thomas am Blasenstein zu sehen.

Ein paar Infos dazu:
Der luftg'selchte Pfarrer ist ein (natürlich) mumifizierter Leichnam in St. Thomas am Blasenstein in Oberösterreich. Andere Bezeichnungen sind Heiliger Leib oder Lederner Franzl.

Über die Mumie
Die Mumie ist vom Scheitel bis zur linken Ferse gemessen 171 cm groß und wiegt ca. 10 kg, was auch für eine Mumie sehr wenig ist. Im Vergleich dazu ist "Ötzi" um einiges schwerer, obwohl er kleiner ist. Da sich durch den Mumifizierungsprozess die Körpergröße verringert, kann angenommen werden, dass der Mensch zu Lebzeiten etwas größer war.

Während der Bereich der Augen und des Mundes sehr stark angegriffen ist, fällt auf, dass Teile wie Zähne, Hals oder Hände besonders gut konserviert sind. Das Gebiss der Mumie weist zudem keine Karies auf.

Die Mumie trägt eine vierlagige Kleidung, eine Lederhose und Lederschuhe. Die Herstellungszeit der Kleidung wird zwischen 1670 und 1750 geschätzt.

Die erste urkundliche Erwähnung der Mumie stammt aus dem Jahre 1855.

Folgende Gründe wurden und werden als Ursache für die (natürliche) Mumifizierung vermutet:
*Wunder
*Gerbsäure
*doppelt-chlorsaures Quecksilber
*Gift
*klimatische Bedingungen (Luftzug oder Luftabschluss)
*radioaktive Strahlung
*Medizin "auf Leben und Tod"

Mögliche Person
Nach Volksmeinung handelt es sich bei der Mumie um Franz Xaver Sydler de Rosenegg (* 4. Mai 1709 - † 2. September 1746). Er war ein österreichischer Chorherr und Pfarrvikar, der als 13. Kind seiner Eltern Gottlieb Sydler und Maria Elisabeth Vogelsang zur Welt kam und mit nur 37 Jahren starb.
Sydler de Rosenegg war seine drei letzten Lebensjahre Pfarrvikar in St. Thomas am Blasenstein in Oberösterreich. Der Überlieferung nach wurde er bereits einen Tag nach seinem Tod beerdigt, was auf eine Seuchengefahr hindeutet. Gerade bei Geistlichen war es keineswegs üblich, sie so schnell zu begraben, ohne sie einige Tage lang aufzubahren. Als man in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert das Grab ausräumen wollte, fand man einen unversehrten Leichnam. Seither gilt diese natürliche Mumifizierung als ein Wunder und es ist bis heute nicht eindeutig geklärt, wie es dazu kommen konnte. Da zudem erzählt wird, dass er an Epilepsie gestorben sei, gilt er als ein Helfer in dieser Krankheit.

Commentaire 21