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Alexander Voltz


Free Account, Mainz

Der Rote Blitz

Der Opel GT ist ein zweisitziges Coupé-Modell der Automarke Opel, das von Oktober 1968 bis Mitte 1973 103.463 mal gebaut wurde.

Die Entwicklung des Opel GT begann im Winter 1963 mit der Fertigung von Designstudien aus Plastilin. Der Wagen sollte vorrangig als Image-Träger des GM-Konzerns dienen. Auf der IAA 1965 wurde dann ein Prototyp unter der Bezeichnung "Opel GT Experimental" gezeigt. Die mögliche Einführung eines "Gran Turismo"-Sportwagens unter der Marke Opel wurde damals mit ebenso viel Erstaunen wie Begeisterung aufgenommen. Ein Sportwagen passte eigentlich nicht zum ansonsten überaus biederen Markenimage des Rüsselsheimer Autobauers. Über die tatsächliche Realisierung hielt sich Opel allerdings lange bedeckt.

Charakteristisch war schon für die frühen Modelle die so genannte "Coke-Bottle-Shape", womit auf das schmale Mittelteil des Wagens angespielt wurde. Kurz darauf folgte das zweite Alleinstellungsmerkmal, die Klappscheinwerfer, die sich entlang der Längsachse aus dem Fahrzeug herausdrehen konnten. Diese wurden bald darauf als "Schlafaugen" bezeichnet - in dieser Bauart von Opel patentiert.

Anlässlich der Eröffnung des Test- und Entwicklungszentrums in Dudenhofen wurde vor den Augen der Auto-Presse dann ein Opel GT zur Probefahrt freigegeben. Danach wurde die Technik des Fahrzeugs festgelegt. Man griff auf bewährte Großserientechnik zurück: Bodengruppe und Fahrwerk stammen vom Opel Kadett, der 1,9-Liter-Motor stammt aus dem Opel Rekord. Die Ausstülpung der Motorhaube ist der späteren Verwendung eines Serienmotors geschuldet, der nur knapp unter die Haube passte. Aufgrund des geringen Platzes in dem 1,22 m hohen Fahrzeug wurde außerdem der Zylinderkopfdeckel im vorderen Bereich abgeschrägt.

Die Geschäftsleitung von Opel stand allerdings vor dem Problem, dass für das neue Fahrzeug keine Kapazitäten frei waren. Eine Kleinserie von 30.000 Stück pro Jahr, was etwa einem Zehntel der Kadett-Produktion entsprach, ließ sich nicht ohne weiteres in einem der vorhandenen Werke einschieben. Man entschloss sich daher, dass die Karosserie von der Firma Chausson in Gennevillers, Frankreich, gefertigt werden sollte, während Lackierung, Technik und Innenausstattung von Brissoneau & Lotz in Creil, Frankreich, erledigt wurde. Schließlich sollten die Werkstücke nach Bochum geliefert werden, wo sie Motor, Fahrwerk und Getriebe erhalten sollten. Für einige Aufregung sorgte dann der angepeilte Preis von lediglich 10.000 DM, was heute einem Wert von ca. 29.500 € entspräche (= ca. 8,5 Ø Bruttomonatsgehälter), der durch bewusste Indiskretion vorab lanciert wurde. Spätestens jetzt wurde der neue Opel GT auch in den USA wahrgenommen.

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