Der Wetterhornaufzug (Plakat)
Ortsmuseum Grindelwald
1908 wurde das erste Teilstück vom Hotel Wetterhorn östlich von Grindelwald bis zur auf 1677 m gelegenen Bergstation Enge in Betrieb genommen. Die Strecke verlief über die (mittlerweile abgeschmolzene) Zunge des Oberen Grindelwaldgletschers hinweg auf die Wiesen am oberen Ende des «Ischpfads», wo noch heute unterhalb des Pfades zur Glecksteinhütte die Ruine der Bergstation steht. Wie ein Adlerhorst ist die Bergstation Enge in der Felswand über dem oberen Grindelwaldgletscher am Fuss des Wetterhorns eingebettet.
Dieses Teilstück sollte den südwestlichen Grat des Wetterhorns entlang bis in die Gegend des Krinnenhorns verlängert werden.
Die bei den Touristen sehr beliebte Bahn konnte pro Stunde und Richtung 110 Personen befördern. Obwohl damals noch keine konkreten Vorschriften bestanden, besass die Anlage alle wesentlichen Sicherheitsmerkmale heutiger Luftseilbahnen. So waren zum Beispiel zwei Trag- und zwei Zugseile sowie zwei unabhängige Bremssysteme vorhanden. Die Laufwerke der Kabinen waren mit Fangbremsen ausgestattet und neben einem manuellen Behelfsantrieb (bei Stromausfall) gab es auch ein Bergungssystem für den Fall einer verkeilten Kabine.
Die Kabinen, Maschinen- und Bremsanlagen wurden vom Werk Bern der Gesellschaft Ludwig von Roll’sche Eisenwerke erstellt. Die Drahtseile stammten aus Deutschland und mussten mit Pferden vom Bahnhof Grindelwald zur Baustelle transportiert werden.
Der am 27. Juli 1908 bei Grindelwald eingeweihte Wetterhorn-Aufzug war eine Pioniertat, denn er war die erste personenbefördernde Luftseilbahn der Schweiz. Er war eine Kombination aus einem Lift und einer Pendelbahn mit zwei Tragseilen.
Anfänglich hatte diese Bahn einen grossen Erfolg. Obwohl er seiner Zeit weit voraus war, stellte der Wetterhorn-Aufzug 1915 seinen Betrieb infolge des Ausbleibens von Touristen nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wieder ein. Er wurde aus verschiedenen Gründen nicht wieder aufgenommen. Insbesondere war die Lage der Bergstation des ersten Abschnittes auf einem abschüssigen Felsband wenig attraktiv.
Heute sind von der Anlage nur noch die Ruine der Bergstation Enge und das Fundament der Talstation vorhanden. Die Bergstation wurde bereits einmal saniert, um sie vor dem Verfall zu retten. (wikipedia)
Wolfgang Weninger 05/10/2018 19:06
der Vergleich damals und heute ist sicher interessantServus, Wolfgang