Des Himmels Tränen

Des Himmels Tränen

( zur Unwetterkatastrophe dieser wie auch früherer Tage )

Der Himmel hat ohn End geweint,
und es war doch so gut gemeint,
dass reichlich durch den Regen werde
gestillt der Durst von Mutter Erde,
mit neuer Kraft erfüllt das Leben,
die Keime, die nach Reifung streben;
so sollte es geschehen nur
nach den Gesetzen der Natur.

Doch umgestalten wollt die Erde
der Mensch, dass ihm gefügig werde
die Schöpfung und ihr Gleichgewicht;
so gab er ihr ein neu Gesicht.
Den heil´gen Kreislauf zu verwalten,
die alte Ordnung neu gestalten,
ein Werk von Toren war dies Ziel;
hoch war der Preis, der Leiden viel.

Da ward das Tränenmeer zur Flut,
das vielen raubte Hab und Gut,
und zahlen musste mit dem Leben
der Mensch sein unbedachtes Streben.
Warum denn können wir nicht lernen,
die greifen wollen nach den Sternen,
dass Kurzsicht oft und Übermut
erweckt der Elemente Wut.


( Bei Unwetterkatastrophen wie jener in diesen Tage ist zumindest eine Mitursache zu suchen in der durch Bebauung bedingten umfangreichen Oberflächenversiegelung und der damit fehlenden Offenheit des Erdreichs, das die Wassermassen nicht rasch genug aufnehmen kann, bzw. in der Kurzsichtigkeit bei der Gestaltung unserer Kultur- und Industrielandschaften, die den Wassermassen in Unwettersituationen zu wenig Ausweichmöglichkeit bietet, sodass sich diese dann mit Gewalt ihren Weg durch bebaute Gebiete mit engen Straßen und Häusern suchen müssen und dort hohe Schäden anrichten. )