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Na jedenfalls sammeln wir jetzt auch das Internet...
(Webseitenbetreiber sind verpflichtet, ein Pflichtexemplar an die deutsche Nationalbibliothek zu geben )
Sehr gelungen mit dieser ungewöhnlichen Perspektive.
Der Name "Die Deutsche Nationalbibliothek" kommt davon, wenn man sich seit 1990 Besserwessis auf den Direktorensessel holt, die keine Ahnung haben, worin der Unterschied zwischen einer Nationalbibliothek und der ursprünglichen Deutschen Bücherei besteht, und die auch noch die Geschichte ignorieren. "Die Deutsche Bücherei" hatte als ausschließliches Sammelgebiet das deutschsprachige Schrifttum ab 1913 (Pflichtexemplare) und ggf. seine Übersetzungen im In- und Ausland. Durch die Teilung Deutschlands entstand in Frankfurt a.M. "Die Deutsche Bibliothek" als Pendant zur Leipziger Institution mit Sammelbeginn 1946. Nach der Wiedervereinigung meinte der jüngere Frankfurter Standort, dem ursprünglichen Leipziger Standort den Behelfsnamen "Die Deutsche Bibliothek" mit aufs Auge drücken zu müssen und ignorierte dabei, welche der beiden Institutionen die ursprüngliche war. Als Krönung erfolgte 2006 per Gesetz die Umbenennung in "Die Deutsche Nationalbibliothek", was auch die berechtigte Kritik der beiden Staatsbibliotheken zu Berlin und München fand, deren Profile noch viel stärker das einer Nationalbibliothek erfüllt hätten, nicht zuletzt schon durch den sehr viel früheren Sammelbeginn.
Selbst in extrem nationalistischen Zeiten wie vor dem Ersten Weltkrieg war man offensichtlich kompetent genug, die Deutsche Bücherei nicht als Deutsche Nationalbibliothek zu gründen bzw. sie während der NS-Zeit nicht umzubenennen. Das haben "wir" erst jetzt geschafft. "Nationalblibliothek" würde nämlich ausschließen, dass auch österreichische, schweizerische und andere deutschsprachige Literatur dazugehört, was ja das ursprüngliche und bestehende Sammelgebiet nach wie vor ist. Unter diesem Aspekt erfüllt der Name "Die Deutsche Nationalblibliothek" den chauvinistischen Tatbestand des Pan-Germanismus: Alles, was deutsch spricht/schreibt bzw. wo deutschsprachige Minderheiten leben, ist Teil der deutschen Nation – d.h. auch Österreich und die Schweiz, Liechtenstein, Belgien und Luxemburg, Siebenbürgen und Schlesien, Pennssylvania und Namibia usw. gehören zu Deutschland. Herr, lass Hirn auf unsere Gesetzgeber regnen.
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GelaN 27/05/2014 14:40
Na jedenfalls sammeln wir jetzt auch das Internet...(Webseitenbetreiber sind verpflichtet, ein Pflichtexemplar an die deutsche Nationalbibliothek zu geben )
smokeonthewater 27/05/2014 13:46
Sehr gelungen mit dieser ungewöhnlichen Perspektive.Der Name "Die Deutsche Nationalbibliothek" kommt davon, wenn man sich seit 1990 Besserwessis auf den Direktorensessel holt, die keine Ahnung haben, worin der Unterschied zwischen einer Nationalbibliothek und der ursprünglichen Deutschen Bücherei besteht, und die auch noch die Geschichte ignorieren. "Die Deutsche Bücherei" hatte als ausschließliches Sammelgebiet das deutschsprachige Schrifttum ab 1913 (Pflichtexemplare) und ggf. seine Übersetzungen im In- und Ausland. Durch die Teilung Deutschlands entstand in Frankfurt a.M. "Die Deutsche Bibliothek" als Pendant zur Leipziger Institution mit Sammelbeginn 1946. Nach der Wiedervereinigung meinte der jüngere Frankfurter Standort, dem ursprünglichen Leipziger Standort den Behelfsnamen "Die Deutsche Bibliothek" mit aufs Auge drücken zu müssen und ignorierte dabei, welche der beiden Institutionen die ursprüngliche war. Als Krönung erfolgte 2006 per Gesetz die Umbenennung in "Die Deutsche Nationalbibliothek", was auch die berechtigte Kritik der beiden Staatsbibliotheken zu Berlin und München fand, deren Profile noch viel stärker das einer Nationalbibliothek erfüllt hätten, nicht zuletzt schon durch den sehr viel früheren Sammelbeginn.
Selbst in extrem nationalistischen Zeiten wie vor dem Ersten Weltkrieg war man offensichtlich kompetent genug, die Deutsche Bücherei nicht als Deutsche Nationalbibliothek zu gründen bzw. sie während der NS-Zeit nicht umzubenennen. Das haben "wir" erst jetzt geschafft. "Nationalblibliothek" würde nämlich ausschließen, dass auch österreichische, schweizerische und andere deutschsprachige Literatur dazugehört, was ja das ursprüngliche und bestehende Sammelgebiet nach wie vor ist. Unter diesem Aspekt erfüllt der Name "Die Deutsche Nationalblibliothek" den chauvinistischen Tatbestand des Pan-Germanismus: Alles, was deutsch spricht/schreibt bzw. wo deutschsprachige Minderheiten leben, ist Teil der deutschen Nation – d.h. auch Österreich und die Schweiz, Liechtenstein, Belgien und Luxemburg, Siebenbürgen und Schlesien, Pennssylvania und Namibia usw. gehören zu Deutschland. Herr, lass Hirn auf unsere Gesetzgeber regnen.
Heike T. 06/05/2014 8:51
Die aliens sind gelandet!;o)
Ich mag solche "Strukturen"
LG, Heike
just a moment 05/05/2014 13:56
Wirkt richtig futuristisch.... Sehr schöne klare Aufnahme!GLG Petra