Die Fotografie und unser Austausch in Krisenzeiten. Episode 36
Fotografie ist ein Medium, mit dem oft die schönen Seiten der Welt gezeigt werden - Fotografie kann aber viel mehr sein!
Wie und warum nutzen wir Fotografie in schwierigen Zeiten? Hilft sie uns, Erfahrungen, Erlebnisse und Gedanken zu verarbeiten oder ist sie wichtig, um einfach auf Abstand zu gehen?
Wir haben uns - auch angesichts der aktuellen Weltlage - in der aktuellen Podcast-Episode mit der Frage beschäftigt, wie uns
- und vielleicht auch Dich -
die Fotografie in schwierigen Situationen begleitet, wie sie uns hilft und wir sprechen darüber, was ein friedlicher und destruktiver Kommunikationsansatz beim Austausch über Fotos mit uns und dem Gegenüber macht.
Setz dich gern zu uns!
https://www.fotocommunity.de/podcast/episode/36
Wir wünschen viel Spaß!
Lars & Falk
Hören kannst Du das Ganze in Deiner Podcast-App, bei ApplePodcasts, Spotify, AmazonMusic, Deezer, Podimo und natürlich gleich hier bei uns in der fotocommunity:
https://www.fotocommunity.de/podcast
Neue Folgen gibt es jeden Mittwoch ab 17 Uhr:
Feierabend-Talk über die Fotografie
und jeden Sonntag ab 15 Uhr:
Kaffeezeit und Bildbesprechung "Editors' Choice"
Antje Findeisen 07/03/2022 16:22
Hallo Lars, hallo Falk,auch für mich verwunderlich, dass bisher nur Ute Maria einen Kommentar hiergelassen hat. So bin ich jetzt die Zweite. :)
Zur Rolle der Fotografie:
Für mich ist es eine Methode zum Abschalten (nicht etwa Verdrängen) um immer mal wieder Abstand nach einem anstrengenden Arbeitstag, in persönlichen Lebenskrisen oder auch weit größeren Themen wie dem aktuellen Krieg in der Ukraine zu gewinnen.
Ein paar Worte zur Kommunikation miteinander, im Speziellen in der FC:
Ein wirklich schwieriges Thema. Warum lade ich ein Foto hoch? Möchte ich einen Kommentar erhalten? Reicht mir der Daumen hoch oder eine lobende "Standardantwort"? Wie gehe ich mit Verbesserungskommentaren um? Wie kommentiere denn ich?
Ich denke hier muss jeder für sich entscheiden, solange man freundlich bleibt ist alles OK.
Ich kommentiere fast immer per Wort, ohne allerdings zu persönlich zu werden. Man kennt den Empfänger halt nicht wirklich und weiß nicht wie Veränderungsideen ankommen.Mal abgesehen davon, dass jeder seinen eigenen Stil hat, vielleicht einem bestimmten Konzept oder eine Bilderserie folgt und meine Verbesserungsvorschläge dann wenig Sinn machen würden.
Wobei ich es auch schon ab und zu bei anderen gesehen und auch schon selbst erlebt habe, wie sich einige Wenige doch ziemlich im Ton vergreifen und, um bei Falks Wort zu bleiben, destruktiv kommentieren. Ich finde das geht gar nicht. Ich kann schon verstehen, wenn sich der eine oder andere dann von der FC verabschiedet. Es muss doch möglich sein, auch andere Sichtweisen zu akzeptieren.
In jedem Fall ein Thema über das ich viel nachgedacht habe. Danke dafür.
Liebe Grüße, Antje
Ute Maria 06/03/2022 20:19
Diese Podcast Folge deckte ein breites Feld ab. Ich habe jetzt gezögert, darauf etwas zu schreiben, weil eine fundierte Meinungsäußerung dazu abzugeben, wirklich umfangreich ist. Schade finde ich, dass es zu diesem für mich interessanten Podcast bisher keine Kommentare gibt. Aber ich habe ja auch geschwiegen. Also versuche ich es mal :)Zum ersten Teil:
Fotografie erfüllt, neben dem konkreten Fotografieren, für mich viele andere Bedürfnisse. Und die sind nicht nur unterschiedlich von Mensch zu Mensch, sondern auch unterschiedlich zu uns selbst, je nach Situation, in der man sich gerade befindet. Dazu fällt mir ein wunderschönes Gedicht von Montaigne ein:
„Wir bestehen alle nur aus buntscheckigen Fetzen, die so locker und lose aneinan- derhängen, daß jeder von ihnen jeden Augenblick flattert, wie er will; daher gibt es ebenso viele Unterschiede zwischen uns und uns selbst wie zwischen uns und den andern. “
Ich erlebe Fotografie in schwierigen Lebensphasen sogar als Meditation. Die Konzentration auf Technik und Bildideen, aktiv zu sein mit einem Ziel… das lenkt Gedanken in eine feste Richtung und zwingt zur Fokussierung auf ein Thema. Es verschafft mir Freude, Befriedigung… mein Unterbewusstsein läuft weiter, doch es bekommt positiven Input. Dazu kommt für mich, dass das Betrachten der Welt durch den Sucher und die Auswahl der Brennweite, meinen Blickwinkel verändert. Ich nehme Details wahr, die ich sonst nie bemerkt hätte. Gerade in Krisen schafft diese zusätzliche Perspektive mehr inneres Gleichgewicht. Und das hat überhaupt nichts mit Verdrängung zu tun. Im Gegenteil… ich finde, dass das ständige Starren auf ein schwieriges Thema lähmt, die Sicht einengt und die Gedanken bzw. das Denken behindert. Fotografie ist eine stille Beschäftigung. Dabei kann man sich wunderbar sammeln.
Das ist jetzt keine abschließende Meinung für mich. Doch es trifft einen für mich wesentlichen Punkt.
Zweiter Teil:
Mir ist aufgefallen, dass in der Forendiskussion „Lernen am Bild“ kaum etwas gepostet wird. Warum ist das so? Mir hat das früher viel geholfen und ich war immer dankbar für konstruktive Kritik. Nun hatte ich einige Jahre Pause hier und habe auch in dieser Zeit nicht mehr reingeguckt.
Nie habe ich erlebt, dass ein fc Mitglied sagte, mein Foto sei schei.. Sowas hätte ich auch nicht ernstgenommen. Menschen, die sich derart äußern, reflektieren lediglich sich selber. Arme Seelen.
Dennoch stelle ich mal die Frage, ob grundsätzlich die Kritikfähigkeit abgenommen hat. Oder ob die Entwicklung der fc in die Richtung von Flickr & Co ging, nur Fotos abzustellen und über gegenseitiges Loben einen gegenseitigen Push zu erzeugen? Dann hat Kritik keinen Platz mehr. Ich weiß es einfach nicht.
Hierzu fände ich es wirklich spannend, wenn sich andere User dazu äußern würden.
LG Ute