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„Die Häuser funkeln. Die U-Bahn dröhnt.“

„Die Häuser funkeln. Die U-Bahn dröhnt.“

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Ingeborg


Premium (World), Münster

„Die Häuser funkeln. Die U-Bahn dröhnt.“

Eine HOMMAGE an das heutige Geburtstagskind Erich KÄSTNER:

BESUCH VOM LANDE
Sie stehen verstört am Potsdamer Platz und finden Berlin zu laut.
Die Nacht glüht auf in Kilowatts,
ein Fräulein sagt heiser: „Komm mit, mein Schatz!“ und zeigt entsetzlich viel Haut.

Sie wissen vor Staunen nicht aus noch ein. Sie stehen und wundern sich bloß.
Die Bahnen rasseln. Die Autos schrein.
Sie möchten am liebsten zu Hause sein und finden Berlin zu groß.

Es klingt, als ob die Großstadt stöhnt, weil irgendwer sie schilt.
Die Häuser funkeln. Die U-Bahn dröhnt.
Sie sind das alles so gar nicht gewöhnt und finden Berlin zu wild.

Sie machen vor Angst die Beine krumm und machen alles verkehrt.
Sie lächeln bestürzt. Und sie warten dumm.
Und stehn auf dem Potsdamer Platz herum, bis man sie überfährt.

( Erich Kästner / *23. Februar 1899 in Dresden geboren)

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Dossier Gedichte+Redensarten
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Exif

APN NIKON D90
Objectif AF-S DX Zoom-Nikkor 18-135mm f/3.5-5.6G IF-ED
Ouverture 4
Temps de pose 1/15
Focale 28.0 mm
ISO 800