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Freimut und Conny


Free Account, Zürich

Die Heilige ...

... Verena von Zurzach ... mitten auf der Rheinbrücke zwischen Zurzach und Rheinheim bei Nacht.
EBV: Grösse für fc angepasst und den original schwarzen Hintergrund mit fc-grau ersetzt. Keine Freistellung ber EBV.
Siehe auch:

Kamm und Krug ...
Kamm und Krug ...
Kornelia Riemer

Aus der Geschichte von Zurzach:
Eine bedeutende Rolle für die Entwicklung von Zurzach spielte die Verehrung der heiligen Verena. Der Legende nach stammte sie aus Theben in Oberägypten. Als Christin kam sie im Gefolge einer Legion aus Theben nach Europa bis Mailand. Sie blieb dort bis sie vom Märtyrertod der Thebäer vernahm, der sie veranlasste an den Ort des Martyriums, Agaunum (St. Maurice), zu ziehen. Von dort gelang sie nach Solothurn, wo sie sich, in einer Höhle lebend, der vielen Kranken und Armen annahm und als Christin verfolgt und eingekerkert wurde. Als ihre Fürbitten den schwer erkrankten römischen Landpfleger Hitarkus heilten, wurde Verena zum Dank freigelassen und verliess Solothurn. Die Überlieferung besagt, dass sie auf einem Mühlstein die Aare bis nach Koblenz hinunter kam und nach Zurzach übersiedelte, wo sich eine Christengemeinde befand. Hier diente sie dem Pfarrer und pflegte bis zu ihrem Tode (344) die Kranken und Gebrechlichen. Die Symbole ihres Wirkens - Krug und Kamm - finden sich heute in den meisten Verena-Darstellungen wieder.
Nach ihrem Tod kamen Kranke von nah und fern an ihr Grab und baten um Hilfe. Auch Frischvermählte fanden sich ein, um reichen Kindersegen zu erbitten. Schon bald wurde das Grab der Heiligen zu einem bedeutenden Wallfahrtsort. In seinem Sog entwickelte sich Zurzach zu einem bedeutenden Messeort Europas.

Um 750 entstand bei der Grabeskirche ein kleines benediktinisches Männerkloster als älteste Niederlassung auf dem Gebiet des heutigen Aargaus. Seine Bedeutung auf das mönchische Leben war gering, Gewicht lag auf dem Gebiet des Heiligenkults und der Wallfahrt.
Nach dem Tod von Kaiser Karl III. (‚der Dicke’) im Jahre 888 ging der Besitz an das Kloster Reichenau über. Bis 1265 blieb die Abtei Zurzach in dessen Besitz und wurde zum Chorherrenstift gewandelt bevor Reichenau wegen Geldsorgen den Besitz an den Bischof von Konstanz abtrat. Ab 1279 unterhielt das Stift eine Schule; später entstanden durch die Reformation (1529) zwei konfessionell getrennte Schulen. Das Chorherrenstift überstand zwar noch den aargauischen Klostersturm von 1841, in den Jahren des Kulturkampfes hatte aber seine letzte Stunde geschlagen: 1876 wurde es durch Grossratsbeschluss aufgehoben.

Um das Jahr 1000 wurde die heutige Verenakirche neu gebaut. Ein mächtiger romanisch-karolingischer Bau mit Haupt- und zwei Seitenschiffen. 1294 fielen Stiftskirche und umliegende Gebäude einem Brand zu Opfer. Anschliessend wurde der stark beschädigte romanische Chor durch den heute noch bestehenden gotischen Chorturm mit Krypta ersetzt.
Die ehemalige Klosterkirche war auch später noch vielen Änderungen und Anpassungen unterworfen. 1733 wurde sie durch Giovanni Gaspare Bagnato barockisiert. Das Verenagrab wird nach wie vor von zahlreichen Hilfe suchenden Menschen besucht. Seit der Stiftsaufhebung 1876 dient das Verenamünster als katholische Pfarrkirche.

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