...die Luft war warm...
Alles schlummerte. Die Luft warm und durchgeschwängert, war regungslos;
ab und zu durchflog sie ein Zittern, wie ein Zittern des Wassers das vom Fall eines Zweiges berührt wird.
Man fühlte ein Sehnen, eine Art Durst dieser warmen Luft.
Ich beugte mich über den Zaun; vor mir streckte ein wilder roter Mohn aus dichtem Gras seine schlanken Stengel hervor:
ein großer runder Tropfen nächtlichen Taus gänzte im dunklem Schimmer auf dem Grund der geöffneten Krone.
Alles umher war in sich selbst versunken: alles schien hingestreckt, unbeweglich und erwartungsvoll den Blick nach oben gerichtet zu haben.
Worauf wartete diese blaue, träumende Nacht?....
Iwan S. Turgenjew
Gabriela Peest 24/05/2007 19:51
Super Text und schöner Mohn.....LG Gaby