† dannpet


Premium (Basic), Riga

Die Nachtblume

Nacht ist wie ein stilles Meer,
Lust und Leid und Liebesklagen
kommen so verworren her
in dem linden Wellenschlagen

Wünsche wie die Wolken sind,
schiffen durch die stillen Räume,
wer erkennt im lauten Wind,
ob`s Gedanken oder Träume ?

Schließ ich nun auch Herz und Mund,
die so gern den Sternen klagen:
leise doch im Herzensgrund
bleibt das linde Wellenschlagen.

Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff

https://www.youtube.com/watch?v=INxVo0uMXFU

Commentaire 34

  • YVES Lr 09/01/2019 16:25

    La gardienne de la mer était aussi la gardienne de la nuit.
  • andenlama 31/12/2018 11:12

    text und bild in schöner harmonie vereint....
    vgv andenlama
  • Katja Calendula 03/12/2018 16:01

    ...phantasievoll und super zu den Worten :-) LG Katja
  • Heidi Roloff 15/05/2018 19:01

    Die Nachtblume (ihrer Vase entstiegen) scheint auf der Mauer zu schweben. Ein schwereloser Traum. Einfach schön.
    LG Heidi
  • verocain 09/05/2018 10:52

    Interessantes Bild und Eichendorff passt, würd ich sagen
  • Charly Charity 07/05/2018 9:00

    ... ich hänge bei dem Satz ... schiffen durch die stillen Räume*... und bei den TAGs ... Grenzen, Mauer und beim Schwarzes Meer ... ich hatte dazu ein Foto eingestellt, von der Geschichte des Schwarzen Meeres

    ... Ahnen, Ahnung ... ?
    Weltbilder ... Weltsicht? ... ich bin im Augenblick befangen ;-)*

    Bilder tauchten in Träumen auf, Welten öffneten sich bunt und schön ... noch bevor der Wachzustand die Realität als Präsent (als Möglichkeit) offenbarte ... wie Eichendorff sie beschreibt ... wie in einem Märchen aus 1000 und einer Nacht ... Türen öffneten sich ... doch die Welle, sie hängt noch in der Luft* ... kann sich noch nicht ent-scheiden ... sie schwappt noch nicht zurück um im Herzen (oder auch Urgrund ihren Halt zu finden) ihren Anker zu werfen ... die Welle übt noch Kontrolle aus ... ist nicht frei ;-)* …. Soweit der Traum vs. Realität ;-)*

    Wir nennen das auch Blockaden oder Traumata ;-)* ... oder oder oder ... wo ist des Herzens Grund, wenn die Verletzungen schwer wiegen ... ? Und ich möchte mich nicht auf die Liebe zweier Menschen beschränken! Liebe ist unendlich groß und weit*

    ... es ist ein wenig so, wie es lebenslange Strafgefangene empfinden, die dann wider Erwarten entlassen werden:
    Die Entlassung steht bevor ... und der Häftling schreckt zurück, hat Angst davor, durch die offene Tür zu gehen ... er hat vergessen, was Freiheit ist. Er fühlt sich geborgen im Gefängnis.
    Er hat vergessen, wer er ist und möchte sich doch so gerne erinnern ;-)*

    Zu den Träumen ... Lebe deinen Traum ungeachtet dessen, was deine (äußeren)Sinne dir präsentieren*(Die äußeren Sinne sind Futter fürs Ego und es ist das, was wir permanent neu durchdenken "Gedanken", wir spinnen unsere Geschichten um uns selbst oder um die Sache) ... „ob's Gedanken oder Träume sind“, Zitat ...
    Mit den „Träumen“ im Allgemeinen ist es auch nicht so wirklich einfach ;-)* ... es gibt verschiedene, die es zu unterscheiden gilt …
    … fühlendes Beten, aus dem Traum heraus leben, aus dem erfüllten Wunsch heraus wirken und schaffen … Traumzeit verstehen und leben … darum geht's und es hat mit den äußeren Sinnen gar nichts zu tun.
    Erschwerend kommen noch die Tagträume hinzu ... die mit den Träumen aus dem erfüllten Wunsch heraus nichts gemein haben ... diese Art der Träume sind wie Wolken, die am Himmel vorbeiziehen und wenig bis gar keine Wirkung zeigen oder in eine unerwünschte Richtung gehen ;-)*
    … und dann gibt’s die „einfachen“ Träume, die man so träumt, wenn man schläft … das sind dann die Botschaften aus dem Unterbewusstsein … (ich habe dazu gerade ein Foto in Arbeit ;-)*)

    Egal wie wir es nennen … Eichendorf findet wundervolle (seiner Zeit gemäße)Worte um die Nachtblume zu entblättern ;-)* … und deine Fotoarbeit ergänzt seine Zeilen ganz hervorragend*
    ... und das Gefäß ist (auf deinem Foto fast) leer ... bereit gefüllt zu werden, aufzubrechen zu neuen Ufern, voller Vertrauen ... * ... und (nirgendwo) irgendwo kommt Gruß und Antwort her ;-)* ... Hesse "entliehen" und verfremdet* ... sicher ... aus dem Kern, dem Urgrund des Wesens Mensch (aus dem Wesensstern)! ... wir müssen allerdings bereit sein, die Kontrolle komplett loszulassen (wer schafft das schon ;-)*)!

    ... und genau DAS übt der eine so und der andere so ...*

    Und jetzt fängt alles wieder von vorne an … bei den Blockaden oder auch Knoten (das sind die Kontrollen … Gedanken … Egogeschichten) ... wir kommen nicht um sie herum ... im Universum wird keine Lektion ausgelassen!
    Klassen überspringen gibt's nicht! …. Und ewig grüßt das Murmeltier ;-)* … nur die Liebe, kann es erlösen ;-)*
    herzlichst Dagmar
  • Kerstin Stolzenburg 06/05/2018 22:20

    Das Gedicht hat in seiner Rhythmik beinahe etwas Tröstliches.
    Hier haben sich die emotionalen Stürme bereits gelegt, das Tosen des Meeres hat nachgelassen und die rollenden Wogen, gerade noch meterhoch, sind einem sanften, gleichmäßigen Wellenschlagen gewichen; sie kommen im Takt, zuverlässig, wie wenn sich der Herzschlag ein wenig beruhigt hätte... Was dazugehört und was es bedeutet, zu akzeptieren, Wünsche, Enttäuschungen, Erinnerungen und schmerzhafte Emotionen auf den tiefsten Herzensgrund zu verbannen, damit man weiterleben kann, wird jeder nachempfinden können, der einmal wirklich geliebt und diese Liebe verloren hat.
    Was für ein Gedicht! Und was für ein wunderbares Bild dazu!
    Bin sehr beeindruckt!
    LG. Kerstin
  • esti 7 03/05/2018 15:04

    Nun bin ich über Hesse gestolpert, Kafka wird noch warten müssen....:)

    Nachts auf hoher See
    Nachts, wenn das Meer mich wiegt
    Und bleicher Sternenglanz
    Auf seinen weiten Wellen liegt,
    Dann löse ich mich ganz
    Von allem Tun und aller Liebe los
    Und stehe still und atme bloß
    Allein, allein vom Meer gewiegt,
    Das still und kalt mit tausend Lichtern liegt.

    Dann muss ich meiner Freunde denken
    Und meinen Blick in ihre Blicke senken,
    Und frage jeden still allein:
    "Bist du noch mein?
    Ist dir mein Leid ein Leid, mein Tod ein Tod?
    Fühlst du von meiner Liebe, meiner Not
    Nur einen Hauch, nur einen Widerhall?"

    Und ruhig blickt und schweigt das Meer
    Und lächelt: Nein.
    Und nirgendwo kommt Gruß und Antwort her.

    Hermann Hesse
  • Der fotografische Laie 27/04/2018 23:08

    „Viele, verschieden gestimmte Saiten geben erst Harmonie.“
    Die Engelstrompete - Woman at the sea - Die Nachtblume.
    Dein emotionales bildliches Werk - Du bist Erschaffer und so auch Gedankentreiber.
    Danke !
  • Christoph Nitsche 18/04/2018 0:20

    Ins Leben schleicht sich das Leiden
    wie ein heimlicher Dieb,
    wir alle müssen scheiden
    von allem was uns lieb....
    Auch diese Worte von Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff kommen mir in den Sinn, wenn ich Dein nächtliches Bild betrachte, untermalt mit der wunderbaren Musik, die mit dem Film an den Ort hinführt, der nicht mehr existiert.
    Blaue Stunde es ist, das Jahr 2012, sagst Du, Peter.... Jalta, Krim, Schwarzes Meer, mehr als nur Geschichte...die Nachtblume, die nie mehr aufblüht... Ist es Alla Oleksanderiwna Horska, die um sie trauert, um den Ort, der nicht mehr da ist?.... Die Stunde des Vollmonds, dessen Licht das vom Leuchtturm überflüssig macht...das Gesicht verrät alles...oder auch nicht. Bringt der neue Tag den Gedanken oder nur den nächsten Traum?
    Dein Bild fesselt, schaltet Märchenbilder ein, der Betrachter kann sich nicht davon abhalten, die Augen zu schließen, um sie gleich zu öffnen, damit nichts von dieser wunderschönen, mysteriösen Szene am Ufer des Schwarzen Meeres verloren gehe.
    VLG
    Christoph
  • esti 7 17/04/2018 19:46

    Dein Bild schlägt in mir die melancholischen Seiten an, die
    Dunkelheit der Nacht schiebt Gedanken
    oder seien es Träume in unser
    Bewusstsein. Eine eher schmerzhafte
    Sehnsucht meldet sich zurück und raubt
    uns den Schlaf. Leblos wirkt die fast
    bleiche Frau und scheint zu mahnen,
    es ist sinnlos sich gegen seine Gefühle
    auf zu lehnen, sie finden Tür und
    Schloss....
    Lass sie lachen, tanzen und erblühn, die
    schöne Blüte der Nacht. Dein Bild mit der
    wundervoll, moll getönten Musik, wie
    immer eine durchdachte und stimmige
    Präsentation.
    Mit lieben Grüßen zur Nacht..:)
    die Ernestine
    • † dannpet 19/04/2018 19:45

      "Lass sie lachen, tanzen und erblühn, die schöne Blüte der Nacht."
      Das macht ihr bereits mit euren Anmerkungen!

      In Riga beginnt gerade die Blaue Stunde,
      der Tag ist bereit seine verborgenen Träume in die Nacht zu tragen ;-)

      Lieben Gruß zurück...
  • Katja Calendula 16/04/2018 10:48

    ...sehr gelungene Umsetzung von Bildstimmung und Gedicht !! LG Katja
  • J-e-s 15/04/2018 18:55

    nur wenige blühen zu solch später Stund
    Gruß Heinz
  • peju 15/04/2018 10:00

    Scheinbar schüchtern schlägt die Schöne die Augen nieder als wartete sie darauf zum Tanz aufgefordert zu werden.
    Romantik in Wort und Bild, nur der Leuchtturm in der Ferne steht ungerührt und noch nicht leuchtend am Rande des Meeres als scheine er auf noch mehr Dunkelheit zu warten...
    Gruß
    Peter
  • † arborfish 15/04/2018 8:51

    das Bild hat eine schöne mystische Ausstrahlung
    LG Ronald