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Die Sonntagskirche kommt diesmal aus Göppingen

Die Sonntagskirche kommt diesmal aus Göppingen

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K.-H.Schulz


Premium (Pro), Göppingen

Die Sonntagskirche kommt diesmal aus Göppingen

Heute Vormittag bei einem Spaziergang zur Oberhofenkirche fotografiert
Erste Pfarrkirche Göppingens, 1275 erstmals urkundlich erwähnt, war auf den Resten mehrerer Vorgängerbauten (eine römische Villa rustica aus dem 2./3. Jahrhundert n. Chr.,[1] vier kleinere Kirchen vorwiegend aus Holz)[2] die außerhalb der Stadtmauern gelegene spätgotische Hallenkirche, die Graf Ulrich V. von Württemberg von 1436 bis 1490 neu erbauen ließ und in ein Chorherrenstift umwandelte. Sie hat bei einer Gesamtlänge von 49,50 Meter ein ursprünglich dreischiffig geplantes flachgedecktes Langhaus, ein netzgewölbtes Querschiff, einen überhöhten Polygonalchor und zwei Chorflankentürme, die erst mit dem Wirken des Ulmer Münsterbaumeisters August von Beyer ab 1884 durch das Aufsetzen von Steinhelmen mit einer Gesamthöhe von 50 Meter vollendet wurden. Die Oberhofenkirche blieb nach der Reformation durch Württemberg wegen der verbliebenen Chorherren zunächst noch katholisch. In der Stadt gab es mehrere Kapellen, deren größte, die Johanneskapelle beim Schloss, daher ab 1532 bis zum Neubau der Stadtkirche 1619 als Stadt- und Dekanskirche diente. Die Oberhofenkirche wurde nach Auflösung des Chorherrenstifts zum Jahresbeginn 1535 wegen ihrer Lage außerhalb der Stadt und in einem Friedhof fast nur für Bestattungsfeiern und gelegentlich als Ausweiche bei Baumaßnahmen an der Renaissance-Stadtkirche genutzt. Eine Wiederbelebung des katholischen Stifts durch Jesuiten von 1636 bis 1649 unter österreichischer Beherrschung des Amtes Göppingen durch Erzherzogin Claudia von Tirol infolge des Restitutionsedikts fand mit dem Westfälischen Frieden ein Ende. Die danach wegen Einsturzgefahr nötige Wiederherstellung der Kirche zog sich mit der vollständigen Erneuerung der Chor- und Langhaus-Dachstühle bis 1687 hin. Nach vorübergehender profaner Nutzung (in den napoleonischen Kriegen: Lazarett, Heulager und Pferdestall; Telegraphenstation im Südturm) im frühen 19. Jahrhundert begann 1854 durch bürgerschaftliche Impulse die Restaurierung und neugotische Umgestaltung, die um 1900 (Architekt Heinrich Dolmetsch)[3] abgeschlossen wurde. Seit 1902 ist die Oberhofenkirche wieder Gemeindekirche und zweite Pfarrkirche Göppingens. Innenrenovierungen erfolgten 1938 (Architekt Hans Seytter, Stuttgart), 1983 (Architekt Folker Mayer, Ulm) und bis 2013 (Architekten Bauer & Behringer, Ebersbach), eine Außenrenovierung 2001 bis 2008 (AeDis AG Hochdorf/Ebersbach). N

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