Diese Larve einer Weichwanze (Fam. Miridae) gehört zur Art PHYLUS CORYLI

Diese Larve einer Weichwanze (Fam. Miridae) gehört zur Art PHYLUS CORYLI

Weil sie erwachsen fast ganz schwarz und länglich ist, hat man ihr den ulkigen deutschen Namen "Schwarzer Schlankel" gegeben.
Beim Fotografieren dachte ich, eine größere und eine kleinere Blattlaus aufgenommen zu haben. Erst auf dem Bild entdeckte ich den Glücksfall: Das etwa 3 mm lange Wänzlein saugt eine Kleine Haselnuß-Blattlaus (Myzocallis coryli) aus; rechts unten ist noch eine der vorigen Mahlzeitreste (oder ein Blattlaus-Häutungsrest) zu sehen.
Sowohl die Wanzen- als auch die Lausart sind häufig und kommen u.a. in fast ganz Europa vor. Das Lausopfer gehört hier zur lebendgebärenden Sommergeneration der Blattläuse.
Weil die Läuse die Haselnußanpflanzungen manchmal beeinträchtigen, hat man schon überlegt, die Wanze zur biologischen Schädlingsbekämpfung einzusetzen. In zehn Tagen frißt eine solche Wanzenlarve nämlich jeweils etwa zehn Läuse am Tag, macht einhundert! Eine ganze Menge ...
Phyllus coryli ist zoophytophag, d.h., sie nimmt tierische und pflanzliche Nahrung auf. Letztere besteht aus dem Saft der Haselblätter, wobei das Saugen keine Schäden anrichtet.
Am unteren Bildrand ist eventuell noch eine ganz junge Blattlaus oder eine Gallmilbe zu sehen.
Ein ganzer Mikrokosmos auf einem winzigen Blatt-Teil! Anzusehen lohnt sich die kleine Wunderwelt immer wieder - und die Arten und Zusammenhänge nachzulesen ebenfalls ...

Foto: Neukappl/Opf., 24.5.2020.

27.5.20