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Dieser Anblick auf das südliche und in der Ferne nördliche Pyramidenfeld faszinierte mich sehr …

Dieser Anblick auf das südliche und in der Ferne nördliche Pyramidenfeld faszinierte mich sehr …

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Dieser Anblick auf das südliche und in der Ferne nördliche Pyramidenfeld faszinierte mich sehr …

… ich blieb erst eine Weile stehen und ließ den Anblick auf mich wirken.

Obwohl diese Pyramidenfelder in den 20er Jahren von George Andrew Reisner systematisch ausgegraben und in den letzten Jahren einige der Pyramiden von dem deutschen Architekten und Archäologen Friedrich Hinkel restauriert wurden,
wirkten sie auf mich, da sie inzwischen wieder mit reichlich Flugsand bedeckt sind, wie unberührt.
Ich fühlte mich in der Zeit zurück versetzt.
Mag zwar etwas seltsam klingen, aber ich war einfach begeistert!!!

Hier hatte ich die Möglichkeit etwas länger verweilen zu können.
Wir bekamen das Angebot, wer will kann bis mittags hier bleiben oder mit zu einer in der Nähe liegenden Ausgrabungsstätte zu fahren.
Auch wenn diese Stätte bestimmt interessant war, einige aus der Gruppe und ich verzichteten darauf und blieben gerne länger hier.

Jeder ging dann seine Wege, blieb länger wo er wollte.
Es war Klasse. Ich war oft längere Zeit ganz alleine, genoß die Stille und hatte Zeit in Ruhe zu schauen und zu fotografieren.
Zwischendurch traf man sich mal kurz.
Auf Kamelen vorbei reiten sah ich auch zwischendurch die Wächter, die auf dieses Gebiet aufpaßten.
Von andere Touristen sah ich nur eine Minigruppe zum Schluß von etwa 3-5 Personen. Sonst war niemand dort.


Etwas Info zu den Pyramiden, für die, die es interessiert:

In Nuri entwickelten sich die frühen napatanischen Graboberbauten zu Pyramiden aus Erdhügel, über die kleine Mastabas (ist ein nach dem ägyptisch-arabischen Wort für Bank benannter Typ von Grabbauten) errichtet wurden.

Mit der Verlegung der Residenz der Könige von Napata nach Meroe im 3. Jh. n. Chr. entstanden hier die letzten Ruhestätten der Könige und hohe Adlige in Form von Pyramiden am Rande der Wüstenberge in der Nähe der königlichen Stadt Meroe.

Der äußere Unterschied zu den großen Vorgängerbauten im Alten Ägypten ist deutlich zu erkennen.
Ihr Neigungswinkel war steiler, sie erreichten eine Höhe von maximal 30 m und waren in ihrer Form Pyramidenstümpfe mit besonderen Abschlußsteinen.
Die Oberflächenbearbeitung war nicht einheitlich, es gab verschiedene Varianten, die sich nach der aktuellen Mode richtete.

Überwiegend befand sich auf der Ostseite eine kleine, aus einem Raum bestehende Opferkapelle, die der Pyramide vorgesetzt wurde.
Möglich, daß die privaten Grabbauten von Deir el-Medine (das Dorf der Handwerker und Künstler in Ägypten / Theben West) als Vorlage dienten.
Ihre Funktion war nicht, die Grabkammer zu umschließen, sondern sie waren dazu gedacht, als Denkmal für den Verstorbenen zu dienen. Ihre Grabkammer befand sich nach alter Tradition unter der Erde.

Der Friedhof in Meroe ist in drei Gruppen angelegt.
Die Südgruppe ist die älteste (auf dem Foto vorne zu sehen).
Hier liegen vornehme Familien aus der Zeit Piankhi neben drei Königen und sechs Höflingen späterer Zeit.
Zum exklusivsten Friedhof von ganz Kusch gehörte der Nordfriedhof (auf dem Foto hinten zu sehen).

Außer sechs Gräber sind alle 44 Gräber Königinnen und Kronprinzen zuzuordnen.
Eine wesentliche Neuerung im Pyramidenbau ist hier an 10 Pyramiden zu beobachten. Diese erhielten Kantenzierleisten, die Kapellen waren reichlich mit Reliefs ausgeschmückt und besaßen durchweg drei Grabkammern.

Die niedrigen Ränge wurden im Westfriedhof bestattet, in der Ebene (auf dem Foto nicht zu sehen, er liegt etwas weiter weg), in welcher kein König liegt.

Nach dem Höhepunkt der meroitischen Kunstgeschichte wurden die Pyramiden schlichter. Die Wände wurden glatt bis sie später nur noch aus Lehmziegel erbaut wurden und kaum noch eine Basislänge von 7 m erreichten.

Sie waren mit reichlich kostbarem Grabschmuck versehen, vor allen mit römisch-hellenistischen Luxuswaren. Das muß so reichlich gewesen sein, so daß trotz der Grabräuberei noch ergiebige Funde gemacht werden konnten.

Bei den Bestattungen der Könige geht man davon aus, daß sogenannte "Sati-Gebräuche" statt fanden.
Das bedeutet, daß in fast allen Gräbern der Könige der Harem und Hofstaat ihm folgte, um auch nach dem Tod bei ihm zu verweilen und ihm zu dienen.
So weit ich weiß, ist dies aber nicht sicher zu belegen.

Sollte dies zutreffen, so scheint allerdings die Zahl der Menschenopfer nicht sehr groß gewesen zu sein.
Überwiegend fand man Skelette von Pferden, Kamelen und Hunden.
An materiellen Beigaben fand man Messer, Scheren, Pinzetten, Draht, Nägel sogar Schlösser für Kisten oder Türen. Diese Beigaben zeugt auch für die handwerkliche Blüte dieser Zeit.

Start zur Rundreise in den nördlichen Sudan mit Zwischenstop in Istanbul.

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Die Rundreise zu den archäologischen Stätten des nördlichen Sudans beginnt.
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