Ein alter Brief...
Mal wieder kein richtiges Bild, sondern eine Collage.
Diesen Brief hat mir vor Jahren ein Freund zukommen lassen mit der Bitte um Übersetzung. Als ich zuerst den Brief mehrmals durchgelesen habe um
eine Übersicht zu gewinnen, habe ich festgestellt, daß er bis auf die technischen Vermerke am Schluß nur aus einem einzigen Satz besteht...
Da ich weder Übersetzer noch Dolmetscher bin, konnte ich die Aufgabe nur nach bestem Wissen und Gewissen lösen.
Der Text lautet:
"Von Gottes Gnaden, wir, Eugen Alexander, Fürst von Thurn und Taxis, und vom Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation,, Graf von Valsassine, Freiherr von Impden, Lehensherr von Wolverken, Rosum und Meusegem, erblicher Marschall der souveränen Provinz Hennegau, Ritter des goldenen Vlieses, und erblicher General der Post des Reiches, der Niederlande und Burgunds
erklären hiermit in unserem Namen sowie im Namen unserer Nachfolger beim hoheitsrechtlichen Amt der Post, daß nachdem wir über den langen und treuen Dienst, den der verstorbene Herr Jean von Wetzel, unser Postmeister hier in Frankfurt, uns und unseren ruhmreichen Angedenkens Ahnen, während des Zeitraums von siebenund fünfzig aufeinanderfolgenden Jahren bis zu seinem Grab erwiesen hat nachgedacht haben, und da sowohl während seines Lebens wie auch unmittelbar nach seinem Tode sein Sohn Eugen Alexander von Wetzel, unser derzeitige Postmeister hier in Frankfurt eine uns und unserem Haus gegenüber völlig treue Ergebenheit zur Erscheinung gebracht hat, welche Ergebenheit seine Brüder und seine ganze Familie jetzt noch zur Erscheinung bringen, und welche Ergebenheit er sehr sorgfältig erstrebte seinen Nachkommen zu überliefern um sie in gleicher Weise und in aller treuen Verbundenheit und sehr ergegebenen Dienst uns und unserem Haus gegenüber fortdauern zu lassen, aus diesen rührenden Gründen, und diese treuen und guten Dienste gerne anerkennen, und gerne weiterhin in Zukunft fortdauern sehen wollend
wir, in unserem Namen sowie im Namen unserer Nachfolger beim hoheitsrechtlichen Amt der Post, einem der Söhne unseres obengenannten Postdirektors hier Eugen Alexander von Wetzel, nach dem Tode oder freiwilliger Kündigung die Nachfolge dieses Amtes der Post geben und bewilligen, nämlich demjenigen seiner Söhne, den wir und er für den dafür begabtsten und fähigsten halten und erklären werden, und zwar nebst den gleichen Ehrenbezeugungen, Prärogativen und Gagen, welche unser genannte Postdirektor Eugen Alexander von Wetzel derzeit genießt, und sobald sein obengenannte Sohn, der die erforderlichen Eigenschaften für die gehörige Bekleidung dieses Amtes besitzt diese Stellung antreten wollen wird, ihm die in angewöhnter Form abgefasste Bestellungsurkunde depeschieren lassen werden.
Urkundlich dessen wir das vorliegende Schreiben mit dem von unseren Wappen bezeichneten Siegel versehen unterschrieben haben.
In Frankfurt, am 23. August 1706 gemacht."
Eugen Alexander, Fürst von Thurn und Taxis
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Der fleißige Sekretär mit der schönen, und gleichmäßigen Handschrift, der den Brief abgeschrieben hat, konnte wohl nicht ahnen, daß es eines Tages
möglich werden würde sein Werk maschinell zu kopieren, oder einzuscannen.
Ingrid Sautel 03/08/2008 14:48
Elle est époustouflante, cette lettre ! Et bravo pour les scans du document agrandi, quant à la traduction : chapeau, beau travail.Amitiés ingrid
Edith Beckord 02/08/2008 12:09
Wow, das ist ja toll, so etwas hätte ich auch gern, aber ich könnte das gar nicht lesen, wunderbar, dass Du uns da hier zeigst. LG Edithby Gipsy 01/08/2008 19:26
Ein echt wertvolles Dokument. Ich hatte auch mal die Möglichkeit in alte Dokumente von 1400 einzusehen, als ich an einer Schautafel für die Freikreuzritter in Kroppenstedt arbeitete. Die Schreibweise und Ausdrucksform war damals ganz anders, heute verkommt unsere Sprache viel durch den Chat im Internet........LG Gipsy
Mrs. Peggy 01/08/2008 15:46
Schade, schade, daß Du hier kein größeres Format gewählt hast. Hätte mir die Schrift doch gerne etwas näher angesehen. Warum nutzt Du die 1000 Pixel nicht aus, die man nehmen kann? Der gelbe Hintergrund stört mich ein wenig.Tip: bei derartigen Collagen die Hintergrundfarbe der FC wählen. D A S würde sicher, gerade hier in diesem Fall, wirklich gut rüber kommen. Ich weiß ja nicht, welches Bearbeitungsprogramm Du nutzt, aber wenn Du eine Möglichkeit hast, den Farbcode einzugeben: F=222222. :-))))))))))))))
Gabriele Benzler 01/08/2008 15:43
Das ist ja mal ein toller Brief. Das waren halt noch Zeiten.LG Gabi
Klaus Kieslich 01/08/2008 14:39
Ein interessantes DokumentGruß Klaus