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Ein Amerikaner in OFries?

Ein Amerikaner in OFries?

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Wulf von Graefe


Premium (World), Ostfriesland

Ein Amerikaner in OFries?

Für Bernhard

Ich weiß, das ist "fotografisch" recht arg am Rande! ;-)
Aber das ist auch nicht irgendwer und ein paar Dinge sind ja noch verbindlich erkennbar, nach denen dieser Besucher (am 13.11.) als nicht Strand- und nicht Wiesenpieper ausgewiesen ist.

Auffällig machte er sich (außer dass hier winters ohnehin nicht viel Kleinvogeliges am Meeresrand herumhopst) durch seine noch im nebligen Dunst gut kenntliche Ockerfärbung, die ihn erst wie so etwas Richtung Feldlerche oder Spornammer erscheinen ließ.

Es wurde aber schnell nach der Art der Bewegung zwischen den großen Ufersteinen und dann auch nach Details im Spektiv deutlich, dass es jedenfalls ein Pieper war.
Mit dem "Habitus" eines Strandpiepers aber eben der Färbung, wie sie ein Spornpieper normal oder auch manchmal ein Wiesenpieper haben könnte.
Wobei die aber beide nicht dunkle Beine haben dürften, ein Spornpieper auch oberseits auffälliger streifig ist (wo dieser fast ungestreift erschien!) und Wiesenpieper auch noch merklich kleiner sind. (Was an gut bekanntem Ort für gut bekannte Arten durchaus einschätzbar ist.

Sein weißlicher Bauch wie auch seine weißen Schwanzkanten und die ganze "Statur" würden ihn dann eigentlich naheliegender Weise zu einem Bergpieper (Anthus spinoletta) machen, wie ich sie hier, wenn auch ebenfalls schon sehr selten, immer wieder einmal zwischen den Strandpiepern zu sehen bekommen habe.
Nur dass das eigentlich immer (besonders auch auf allen Bildern, die ich dazu kenne) "gräuliche" Vögel bleiben, die höchsten einmal als "bissl bräunlichgrau" aber nicht als richtig gelblich-rötlich im vordringlichen farbton zu bezeichnen sind.

Das sehe ich mit diesem hier nach einem ebensolchen vor nun wohl nahezu 20 Jahren erst zum zweiten Male. Wobei ich den damaligen noch viel schöner gesehen hatte, nur leider überhaupt nichts davon (außer Skizzen und Beschreibung) "aufbewahren" konnte.
Aber auch den hatte ich schon für einen Pazifikpieper (Anthus rubescens) gehalten, der ja auch wohl nicht umsonst an seinen "rötlichen Namen" gekommen sein wird ;-)

Anthus rubescens?
Anthus rubescens?
Wulf von Graefe


Sollten allerdings bei den europ. Berpiepern (in solchem 1.Wi-Kleid) auch einmal so stark ockerfarbige Varianten möglich sein (was ich wohl noch einmal bei so einem Seltenheiten-Kommissariat nachfragen werde), dann wäre die Freiland-Bestimmung eines tatsächlichen Amerikaners wohl ziemlich illusorisch.

Zur Ergänzung habe ich hier noch unsere beiden normalen Winterpieper als ziemliche Unschärflinge angefügt, wie sie sich da gerade einmal auf dem Gatter begegneten:

Strand- und Wiesenpieper
Strand- und Wiesenpieper
Wulf von Graefe

Commentaire 1

  • Fabienne Muriset 08/12/2011 20:13

    Mangels Pieper-Erfahrung (hier begegneten mir bisher einzig Wald- und Bergpieper im Sommer und auf den Kanaren die dort endemische Art), kann ich da nicht wirklich mitreden. Mir wäre er wohl nicht mal als Rätselvogel aufgefallen.

    Grüsslis
    Fabienne