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Ein Amerikaner in Wien

Ein Amerikaner in Wien

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alfred.geht


Free Account, Wien

Ein Amerikaner in Wien

Nach dem 2. Weltkrieg waren viele Wagen der Wiener Straßenbahn zerstört. Die noch funktionierenden Garnituren waren deshalb immer überfüllt. Wer im Innenraum keinen Platz mehr bekam hing am Trittbrett, und es gab auch Personen die auf den Puffern zwischen den Wagen standen. Es kam zu vielen Unfällen und es gab auch Tote. Zu dieser Zeit stellte gerade die Stadt New York auf Druck der Autolobby(!) ihren Straßenbahnverkehr ein. So konnte die Stadt Wien mehr als 40 Wagen von von New York kaufen. Diese Wagen, von den Wienern bestaunt und liebevoll "Amerikaner" getauft waren technisch schon etwas weiter als unsere Wagen. Es gab Luftfederung, ausklappbare Trittbretter, automatische Türen und links und rechts zweisitzige, gepolsterte Sitzbänke. Die Lehnen dieser Bänke konnten in beiden Richtungen geklappt werden. Das war ideal, weil damals bei den Endstellen meist keine Wendeschleifen vorhanden waren. So stieg der Fahrer am Ende der Fahrt aus und ging durch den Wagen um die Sitzlehnen in die andere Richtung zu klappen. Wie Kinder sind gerne mit dem "Amerikander" gefahren. Da der Amiwagen etwas breiter als unsere Wagen waren konnte er nur auf bestimmten Linien eingesetzt werden. Irgendwann in den 60er-Jahren wurde dann der letze "Amerikaner" in das Straßenbahnmuseum überführt.

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