Ein Betonklotz für Zollverein photo et image | industrie und technik, bergbau, industriefotografie Images fotocommunity
Ein Betonklotz für Zollverein photo et image de Hans-Henning Pietsch ᐅ Regarde la photo gratuitement sur fotocommunity.fr. Découvre ici d'autres images.
@harald: meine ausführungen bauen komplett auf der tatsache auf, dass dafür erst raum geschaffen werden musste, der an anderer stelle des zollverein-geländes (bahnanlagen, beim umspannwerk, hinter schacht 1/2/8) ausreichend zur verfügung gestanden hätte.
@burkhard: fein formuliert. ich hoffe, dass du in deiner architektenlaufbahn diese gedanken mit in deine arbeit fließen lässt!
Dass man dafür historische Bausubstanz platt gemacht hat, wusste ich nicht. Genau diese Plattmacherei ist aber der Skandal. Ich stimme Dir in diesem Punkt hundertprozentig zu, Marcel. "Innovation" um jeden Preis, den alten Krempel am besten ganz abreissen, oder, wenn das nicht geht, bis zur Unkenntlichkeit verstümmeln (Jahrhunderthalle).
Was den "behämmerten Betonklotz" betrifft: da bin ich nicht so sicher. Ich weiss nicht, inwiefern dieses Gebäude funktional ist und die Bedürfnisse der dort Arbeitenden erfüllt. Das ist für mich die Grundvoraussetzung guter Architektur. Diesen Punkt kann ich hier nicht beurteilen.
Ich habe aber selbst viele Jahre in einem mit einem Architekturpreis ausgezeichneten Bau arbeiten müssen, der dieses Kriterium ganz sicher nicht erfüllte.
Was das Design betrifft: hier ist man immerhin bei der Gestaltung der Fenster von dem üblichen Schema "quadratisch, praktisch, hässlich", also der monotonen Aufteilung in rechteckige Raster- und Kisten-Strukturen abgewichen. Warum man das nicht konsequent weitergeführt und auf die Fenster beschränkt hat, bleibt das Geheimnis der Architekten. (Vielleicht soll da ja ein "Spannungsfeld" entstehen - irgendeine Theorie werden die sich da schon einfallen lassen.)
Mit der Bezeichnung "krank" für derartige Experimente wäre ich ein wenig vorsichtig: es hat hier in Deutschland schon mal eine Zeit gegeben, in der Künstler, die sich nicht der Denke der Obermenschen anschliessen wollten, als "entartet" bezeichnet wurden.
Ich bin der Meinung, dass man Querdenkern, meinentwegen auch Spinnern, ihre Spielwiese lassen sollte. Manchmal kommen dabei auch gute Ideen heraus.
Ich akzeptiere aber nicht, dass diese Leute sich über diejenigen erheben, die vor Jahrzehnten konstruktiv gearbeitet haben, die ihre eigenen Ideen eingebracht haben, die technische Pionierarbeit geleistet haben. Als kreativ Schaffender muss ich Respekt vor der Arbeit anderer und vor der Geschichte haben. Und genau das ist es, was diesen selbsternannten Design-Göttern oft fehlt.
Negativbeispiele gibt es leider genug: das zum "Colani-Ei' verunstaltete Fördergerüst von Minister Achenbach, der Glaselefant in Hamm, das "Sonnenrad" auf Zollverein ...
Gruss Harald
und dafür hat man die tolle runddachhalle von "wilhelmi schrauben" platt gemacht, inklusive des verwaltungsgebäudes und 2 bis 3 wohnhäusern echt klasse.
nee, dieses gebäude ist einfach nur krank! nehmen alle architekten eigentlich drogen? ich habe noch nie so einen behämmerten betonklotz gesehen. als ich selbst vor ort war, habe ich beinahe einen schreikrampf bekommen, zumal mir noch das bild der schraubenfabrik vor augen schwebte. zum kotzen ist das!
zum foto: gut dokumentiert, technisch 1a. ein schritt weiter nach links hätte verhindert, dass sich lichtloch (das kann man nicht als fenster bezeichnen) und straßenlaterne überlagern.
gruß
Marcel
Wie schon andernorts geschrieben:
den Bau find ich nicht schlecht. Allerdings mutet es schon ein wenig seltsam an, wenn die UNESCO den Kölner Dom auf die rote Liste setzt, weil in einiger Entfernung Hochhäuser gebaut werden sollen, während man bei der Zerstörung und Verschandelung des Weltkulturerbes Zollverein tatenlos zuschaut. Zweierlei Mass - oder?
Gruss Harald
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m.Henschel 13/08/2006 21:51
@harald: meine ausführungen bauen komplett auf der tatsache auf, dass dafür erst raum geschaffen werden musste, der an anderer stelle des zollverein-geländes (bahnanlagen, beim umspannwerk, hinter schacht 1/2/8) ausreichend zur verfügung gestanden hätte.@burkhard: fein formuliert. ich hoffe, dass du in deiner architektenlaufbahn diese gedanken mit in deine arbeit fließen lässt!
Harald Finster 13/08/2006 10:59
Dass man dafür historische Bausubstanz platt gemacht hat, wusste ich nicht. Genau diese Plattmacherei ist aber der Skandal. Ich stimme Dir in diesem Punkt hundertprozentig zu, Marcel. "Innovation" um jeden Preis, den alten Krempel am besten ganz abreissen, oder, wenn das nicht geht, bis zur Unkenntlichkeit verstümmeln (Jahrhunderthalle).Was den "behämmerten Betonklotz" betrifft: da bin ich nicht so sicher. Ich weiss nicht, inwiefern dieses Gebäude funktional ist und die Bedürfnisse der dort Arbeitenden erfüllt. Das ist für mich die Grundvoraussetzung guter Architektur. Diesen Punkt kann ich hier nicht beurteilen.
Ich habe aber selbst viele Jahre in einem mit einem Architekturpreis ausgezeichneten Bau arbeiten müssen, der dieses Kriterium ganz sicher nicht erfüllte.
Was das Design betrifft: hier ist man immerhin bei der Gestaltung der Fenster von dem üblichen Schema "quadratisch, praktisch, hässlich", also der monotonen Aufteilung in rechteckige Raster- und Kisten-Strukturen abgewichen. Warum man das nicht konsequent weitergeführt und auf die Fenster beschränkt hat, bleibt das Geheimnis der Architekten. (Vielleicht soll da ja ein "Spannungsfeld" entstehen - irgendeine Theorie werden die sich da schon einfallen lassen.)
Mit der Bezeichnung "krank" für derartige Experimente wäre ich ein wenig vorsichtig: es hat hier in Deutschland schon mal eine Zeit gegeben, in der Künstler, die sich nicht der Denke der Obermenschen anschliessen wollten, als "entartet" bezeichnet wurden.
Ich bin der Meinung, dass man Querdenkern, meinentwegen auch Spinnern, ihre Spielwiese lassen sollte. Manchmal kommen dabei auch gute Ideen heraus.
Ich akzeptiere aber nicht, dass diese Leute sich über diejenigen erheben, die vor Jahrzehnten konstruktiv gearbeitet haben, die ihre eigenen Ideen eingebracht haben, die technische Pionierarbeit geleistet haben. Als kreativ Schaffender muss ich Respekt vor der Arbeit anderer und vor der Geschichte haben. Und genau das ist es, was diesen selbsternannten Design-Göttern oft fehlt.
Negativbeispiele gibt es leider genug: das zum "Colani-Ei' verunstaltete Fördergerüst von Minister Achenbach, der Glaselefant in Hamm, das "Sonnenrad" auf Zollverein ...
Gruss Harald
m.Henschel 12/08/2006 23:03
und dafür hat man die tolle runddachhalle von "wilhelmi schrauben" platt gemacht, inklusive des verwaltungsgebäudes und 2 bis 3 wohnhäusern echt klasse.nee, dieses gebäude ist einfach nur krank! nehmen alle architekten eigentlich drogen? ich habe noch nie so einen behämmerten betonklotz gesehen. als ich selbst vor ort war, habe ich beinahe einen schreikrampf bekommen, zumal mir noch das bild der schraubenfabrik vor augen schwebte. zum kotzen ist das!
zum foto: gut dokumentiert, technisch 1a. ein schritt weiter nach links hätte verhindert, dass sich lichtloch (das kann man nicht als fenster bezeichnen) und straßenlaterne überlagern.
gruß
Marcel
Harald Finster 12/08/2006 20:29
Wie schon andernorts geschrieben:den Bau find ich nicht schlecht. Allerdings mutet es schon ein wenig seltsam an, wenn die UNESCO den Kölner Dom auf die rote Liste setzt, weil in einiger Entfernung Hochhäuser gebaut werden sollen, während man bei der Zerstörung und Verschandelung des Weltkulturerbes Zollverein tatenlos zuschaut. Zweierlei Mass - oder?
Gruss Harald
Tanjung-Pinang 12/08/2006 18:13
Das ist ja ein Prachtkerl.Toller Bau. Es wird immer vornehmer bei euch im Kohlenpott. - sorry, Kurgebiet -
Super.
lg monika