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Florian Lange


Premium (Basic), Hagen

Endlich...

hab ich die Jungdachse richtig vor die Kamera bekommen. (:-)

Die haben mir die letzten Wochen ganz schön Kopfzerbrechen bereitet. Entweder kamen sie so spät raus, dass nur noch Beweisfotos mit fünfstelligen ISO-Werten möglich waren, oder aber sie spielten im hohen Farn, so dass ich auf dem Foto schon mit einem roten Pfeil die Position des Hauptmotivs hätte markieren müssen…

Als ich mich jedoch vorgestern Abend die 200m Steilhang hoch gekämpft hatte und am Bau ankam, wuselte der erste Jungdachs schon vor der Hauptröhre herum. Als ich mich jedoch so leise und unauffällig wie möglich des schweren Holzstativs entledigt und die Kamera aus dem Rucksack befreit hatte, war der Spuk schon wieder vorbei.

Ob er mich doch mitbekommen hatte, oder einfach gemerkt hatte, dass es noch zu früh wusste ich nicht, aber meine Laune war jedenfalls absolut im Keller. Dazu trug der jetzt einsetzende Gewitterguss noch sein übriges, vor allem weil ich meine Regenklamotten zu Hause gelassen hatte. Also baute ich ziemlich sauer und komplett durchgeweicht die Kamera auf und verkroch mich unter einem kleinen Stück Tarnfolie, das ich zur Not immer dabei habe. Darauf trommelte jetzt lustig und laut der Regen und ich fragte mich wirklich, was das Ganze noch bringen sollte.

Nach einer Viertelstunde klarte es jedoch auf und ich konnte mich der nervigen Folie entledigen. Als Position hatte ich mir eine neue Stelle ausgesucht, etwa 15m von der Hauptröhre entfernt. Von dort aus müsste ich auch die Kleinen Dachse trotz des Bewuchses aus der Bodenperspektive aufnehmen können. Der Nachteil war, dass ich dort nur 4m neben einer Nebenröhre saß, die allerdings wenig benutzt aussah. Also hoffte ich natürlich, dass sich die Dachse nicht ausgerechnet diesen Ausgang direkt neben mir aussuchen würden.

Aber passend zu dem bisherigen Verlauf streckte gegen halb acht genau dort einer, der etwa hasengroßen Jungdachse seinen Kopf heraus. Auch wenn Dachse nur schlecht sehen und ich in kompletter Tarnmontur inklusive Kopfhaube und Handschuhen dort lag, war mir eigentlich klar, dass das nicht gut gehen konnte. Als er den Kopf kurz abdrehte, schwenkte ich schnell die Kamera herum und wartete auf den richtigen Moment, um zumindest eine Aufnahme machen zu können.

Allerdings störte er sich an dem Auslösegeräusch überhaupt nicht (ich hatte allerdings auch noch einen Dämpfer um die Kamera), sondern bekam noch Verstärkung von seinen zwei Geschwistern. Also drei balgten putzmunter direkt vor mir (und Gott sei Dank auch noch knapp vor der Naheinstellgrenze des 500ers) rum. Ab und zu sicherten sie zwar zu mir rüber, aber wirklich interessant schien ich nicht zu sein.

Gegen halb zehn zogen sie dann in Kolonne hinter der Fähe her los und ich blieb richtig zufrieden am Bau zurück. Zwar konnte ich keine Ganzkörperaufnahmen machen, weil sie dafür einfach zu nahe waren, aber die Chance solche Nahaufnahmen zu machen hat man ja auch nicht alle Tage, so dass ich darüber nicht allzu traurig war.

Ich hoffe ich hab euch mit dem langen Text nicht gelangweilt, aber dieser Tag war so verrückt, dass ich die Umstände einfach mal mit dazu schreiben wollte.

LG Florian

Aufnahmedaten: Crop 1,3, 500mm, f4 bei 1/800s und ISO 1250, Stativ, wildlife

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