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Herbert Schueppel


Premium (Basic), Wien

fade away...

Reload eines Bildes vom 24.06.2004 - hatte wenige Anmerkungen, aber immerhin zwei kritische, wovon eine davon einer der härtesten Verisse war, die ich jemals bekommen habe (siehe unten). Knapp drei Jahre später ist das immer noch eines meiner Lieblingsbilder, und ich würde auch heute noch nichts daran ändern - in der Politik nennt man so etwas beratungsresistent ;-)

Zusätzlich interessant aus heutiger Sicht ist, dass ich mich damals um eine Sektion "Spiel mit der Schärfe" bemüht habe, aber bei den Admins ziemlich abgeblitzt bin. Offenbar muss man manchmal nur Geduld haben - heute gibt es die Sektion "Einsatz verschiedener Arten von Unschärfe", die sich ziemlicher Beliebtheit erfreut (zumindest bei mir).

Hier die genannten kritischen Anmerkungen (die ich auch heute noch begrüße, auch wenn ich die Meinung nicht teile):

Günter Kramarcsik, 25.06.2004 um 0:48 Uhr
Hallo Herbert!
Also so wie das Bild hochgeladen ist, ist das Ergebnis schlecht, auch wenn es nur ein Versuch ist, mit Schärfe und Unschärfe zu gestalten. Schlecht deswegen, weil der Aufbau nicht paßt. Hintergrund rechts ist darüber hinaus sehr störend.
Trotzdem glaube ich, daß das Bild doch noch spannend werden kann und interessant wird, wenn du mit der Schere ans Werk gehst. Mach ganz einfach ein Quadrat daraus. Überschüssige Breite recht abschneiden und dann ist das Foto doch noch ein Bild, welches Gestaltung, Spannung, sowie Aufbau zeigt und eine wesentliche Verbesserung mit sich bringt.
Wenn du dann noch mit Monochromität und Kontrast und evtl Gradations arbeitest und am Ende es noch einfärbst bzw. tonst, dann kann sogar noch ein hervorragendes Bild daraus entstehen.
Ob ich recht habe, wird sich aber nur zeigen, wenn du diese verscheidenen Varianten mal durchprobierst.
Ich hoffe ich konnte Tips liefern und Du bist nicht beleidigt, ob meiner doch recht negativen Beurteilung des vorliegenden Resultats.
Liebe Grüße aus Tirol
von Günter

W. Braun, 25.06.2004 um 2:24 Uhr
Ja, wenn Du mich fragst -
der grüne Fleck lenkt zwar ab, aber ich empfinde das nicht als entscheidend für die Bildwirkung.
Was mich aber schon stört, ist die zu geringe Tiefenschärfe. Bei diesem Motiv hätte ich mir einen länger ausgedehnten Verlauf von scharf zu unscharf gewünscht.
Warum eigentlich?
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, es hängt mit dem deutlich herausgearbeiteten Fluchtpunkt zusammen. Die perspektivische Verjüngung müsste meines Erachtens harmonieren mit dem Schärfeverlauf. Aber so wie es jetzt aussieht, sind es bloß ein paar Zentimeter bis zur deutlichen Unschärfe, die sich weiter hinten kaum mehr zu verstärken scheint. Bei Deinen anderen Projektbildern ist der Fluchtpunkt nicht so eindeutig. Wahrscheinlich deshalb tritt dieser irritierende Effekt dort nicht auf.
Abblenden - würde ich vorschlagen.

Gruß Werner

Commentaire 8

  • Herbert Schueppel 11/02/2007 1:50

    @Stilles Wasser: Logischerweise müsste ich bei positiven Statements von den gleichen Regeln ausgehen wie bei den negativen - sprich: Auch ein positives Statement sollte begründet sein. Man neigt allerdings dazu, bei positiven Statement auf die Begründung verzichten zu können, weil man ohnedies selber weiß, dass es ja ach so toll ist, wozu also Worte verlieren? Streng betrachtet reicht es nicht, aber ich kann ja auch niemandem vorschreiben, welche Anmerkungen genehm sind ;-)
    @Michael: Der Schärfebereich ist bei dieser Art von Bildern bei mir immer extrem klein - wäre er größer, wäre das Bild sicherlich nicht von mir, aber möglicherweise von Dir ;-)
    @O7: Wäre ich der Superstar, würde ich sagen, was stört es die Eiche, wenn ein Schwein sich an ihm kratzt. Da ich mich aber hier auf Lernpfaden befinde, ist mir die Meinung anderer sehr wohl wichtig, auch wenn ich sie nicht teilen muss. Ich schreibe ja auch immer wieder bei Deinen Bildern (oder denen Deines anderen Ichs), dass mich die Vordergrundunschärfe stört, wohl wissend, dass Du diese absichtlich gesetzt hast. So geschieht eine gewisse Abgrenzung (so wie sich Michael von mir abgrenzt). Da ich dies hier nach bisheriger Erfahrung für alles andere als ein Expertenforum halte, sollten solche Gespräche durchaus geführt werden, ohne eine gewisse Präpotenz, alles Richtige ohnedies schon selbst zu wissen. Andererseits sehe ich es als eine Einengung der Betrachtungsweise, wenn ich selber schon vorgebe, was ich mir dabei gedacht habe. Ich halte es eher so, dass ich mir zuerst die Meinungen einhole und erst dann, im Falle der Abweichung, meine eigene Betrachtungsweise bekanntgebe.
    @Franz Klapp: Das Bild ist bereits gespiegelt. Im Original sagte mir die Blickrichtung von rechts nach links absolut nicht zu. Ich würde eher meinen, dass der Blick ohnedies am Grün hängenbleibt, und daher auch innerhalb des Bildes bleibt.
    lg Herbert
  • Wolfgang Weninger 10/02/2007 20:59

    ob ein Bild gut oder schlecht ist, liegt im Auge des Betrachters ... die alte Fensterbank ist zwar interessant gestaltet, aber inhaltsmässig fehlt mir noch ein Blickpunkt
    Servus, Wolfgang
  • o nine 10/02/2007 18:25

    @herbert: also ob jemand die schärfe woanders haben will, kann dir als fotograf doch wurst sein. du hast das bild so gewollt und dir sicher was dazu überlegt.
    ich fänd's interessant, wenn ab und zu die fotografen selbst bekanntgeben würden, was sie sich zum bild überlegt haben (wenn's nicht eh schon offensichtlich ist und viele seltsame anmerkungen kommen).

    für mich ein sehr symbolisches bild, die schärfe sitzt genau richtig, der grüne fleck und das helle licht hinten machen hoffnung auf irgendwas, das nach dem kalten grau-in-grau kommen mag...

    ich mag's so.
    :o)
  • Sonja J. 10/02/2007 15:42

    mir gefällts mit diesem schärfeverlauf und auch mit dem bildschnitt, ist halt mal anders und gut.

    lg sonja
  • Stilles Wasser 10/02/2007 11:30

    Also mir gefällts.
    Reicht das als Anmerkung?
  • Herbert Schueppel 10/02/2007 11:04

    @Helmut: Um keine Unklarheit aufkommen zu lassen: Ich persönlich ziehe eine "Das Bild ist schlecht, weil..."-Anmerkung einer "Sagt mir nichts"-Anmerkung vor. Die Betonung liegt auf dem "weil". Ich kann mit einer begründeten Ablehnung eines Bildes, auch wenn ich sie nicht teilen muss, mehr anfangen als mit einem nichtssagenden "sagt mir nichts". DASS das Bild einen Betrachter nicht anspricht, kann ich auch daraus lesen, dass er keine Anmerkung schreibt. Hingegen würde mich interessieren, WARUM es ihn nicht anspricht. Weil er grundsätzlich lieber Fogi-Bilder anschaut? Weil ihn ein Farbton stört? Weil er den Schärfepunkt lieber etwas weiter ins Bild hinein gesetzt haben möchte als ganz vorne, oder weil er den Schärfebereich größer haben möchte?

    Dies alles sind für den Fotografen wichtige Informationen, wichtiger als die lapidare Bekanntgabe eines Desinteresses.
    lg Herbert
  • Helmut Sasse 10/02/2007 9:23

    Ja, ein ganz, ganz tolles Bild in der Tat! Ein "Motiv-Kontrast-Hammer", den natürlich nur wenige "ertragen"...-) Das Bild versagt sich den üblichen Kompositionsregeln und das ist auch GUT so!

    Die Kommentare sagen - wie so oft - mehr über die Kommentatoren aus als über das Bild - manchmal wären Anmerkungen wie "Sagt mir nichts" oder "Kann ich nichts mit anfangen" ehrlicher als sie hinter schlauen Formulierungen zu verstecken...;-)

    Ich kann mir nicht helfen, aber Deine Bilder sind einfach zu gut für diese FC!;-)


  • Christian Fürst 10/02/2007 8:25

    ja, beratungsresistent, würd ich auch sagen in diesem Fall. Es erregt mich einfach auch nicht. Das ist aber kein Grund zum Verriss. manche Dinge regen den einen auf, lassen den anderen Kalt, wie im Geschlechtsleben. Und dies hat für mich einfach nur sehr begrenzt Spannung sowohl Farblich als auch sonst.

    Also kein Verriss, nur hauts mich net um