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Körnchen71


Premium (World), Frankfurt

Fast am Ziel

Nachdem wir den letzten Fluss durchquert haben, arbeiten wir uns mühsam durch den steilen, rutschigen Wald, über Felsen und durch Sumpf. Auf der anderen Seite des Wasserfalls sehen wir plötzlich eine Familie. Wie kommen die da hin? Sind die mit den Kindern durch den Fluss? Wir sind irrtiert. Nass, verschwitzt und dreckig wie wir sind, geht uns der Abstieg extrem auf die Knochen. Noch zweimal den Hosenboden bedient. Bloß nicht noch den Fuß brechen, ist hier die eindeutige Devise, aber wenigstens gibt es alte Markierungen. Wir brauchen extrem lange für das Steilstück, obwohl es nur ca. 1,5 km sind. Und dann kommt der Hammer. Als der Wald sich ein wenig öffnet sehen wir... eine Brücke. Etwas weiter unten, nagelneu und darum nicht auf den Karten verzeichnet. Da tröstet es auch nicht ,dass auch die Norwegerinnen nach uns, die wir von Cunojaure her kennen und noch später vom Berg hinunterkommen, davon ebenfalls nichts wussten. Wir sind ehrlich empört. Hätten die nicht ein Schild aufstellen können an der ehemaligen Furtstelle? Um halb neun kommen wir verdreckt und fertig am See an. Aber eine geeignete Zeltstelle gibt es hier nicht, es sei denn wir stellen das Zelt unter Hochspannungsmasten auf. Das wollen wir nicht. Also weiter. Am Ufer ist der Weg zunächst sogar befahrbar und endet dann im ..See. Unglaublich. Der See hat solch ein Hochwasser, dass wir wieder in den Wald ausweichen müssen, nach erneutem Hosenbodeneinsatz beschließe ich aber, lieber wieder Wasser in den Schuh zu bekommen als den Hals zu brechen. Vom Ende des Sees Stimmen und Gelächter. Hier stehen einige Ferienhäuser, man grillt. Der Duft von Würstchen zieht über den See. Auch das noch. Vor uns stürzt sich eine neue Wassermasse den Berg hinunter. Da auch noch durch??? NUr indirekt, am Ende des Sees erreichen wir einen kleinen Wald, in dem die Häuser stehen, überall kleine und große Flüsse, die Brücken teilweise überspült. So viel Wasser. Wo sollen wir hier zelten? Schließlich finden wir am Fluss eine Feuerstelle, an der wir uns niederlassen. Es ist halb 10, besser wird es nicht mehr und wir sind nun 13 Stunden unterwegs. Da ist es uns auch egal, dass wir eine eiserne Regel brechen und zu nahe an einem Haus zelten, das allerdings unbewohnt ist. Am nächsten Morgen sind wir ja wieder weg. Halb 11 kommen dann die Norwegerinnen und wir klagen uns gegenseitig unser Leid. Denen war es auch nicht besser ergangen. Dieser Weg ist definitiv für uns alle eine zukünftige NOGOAREA :-)

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Exif

APN E-M10
Objectif OLYMPUS M.14-42mm F3.5-5.6 EZ
Ouverture 5.6
Temps de pose 1/200
Focale 14.0 mm
ISO 200

Plébiscité par