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Fernweh - Motiv vom Weltenbummler

Fernweh - Motiv vom Weltenbummler

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K.-H.Schulz


Premium (Pro), Göppingen

Fernweh - Motiv vom Weltenbummler

Die Wortschöpfung wird dem Fürsten Pückler-Muskau zugeschrieben, der das Wort in seinen vielgelesenen Reiseerzählungen ab 1835 mehrfach verwendete.[2] Das Wort ist in Analogie zu dem älteren Wort „Heimweh“ gebildet. In Pücklers Lebensbeschreibung heißt es 1843: „Pückler sagt irgendwo in seinen Schriften, daß er niemals an Heimweh, vielmehr an Fernweh leide“. Es bürgerte sich vor allem in der poetischen und Bildungssprache ein. Im 20. Jahrhundert wurde der Begriff im Zusammenhang mit dem Tourismus in die Werbesprache übernommen. Die künstliche Erzeugung von „Fernweh“ durch Bilder und Darstellungen ferner Länder wurde zum bedeutenden globalen Wirtschaftsfaktor.
Ein vergleichbares etwas älteres Wort ist Wanderlust. Alternative Wortschöpfungen wie „Storch- oder Kranichgefühl“ verbreiteten sich nicht. So heißt es 1873: „Professor Dr. Erdmann [...] bezeichnet diesen charakteristischen Wandertrieb mit dem Namen des Storch- oder Kranichgefühls. Fürst Pückler-Muskau giebt ihm den ebenso bezeichnenden Namen des Fernweh.“ [4] Für vergleichbare Verhaltensweisen der Tiere werden vorzugsweise die Wörter Wandertrieb (Zoologie) oder Zugunruhe gebraucht, die auf das äußerlich sichtbare Verhalten Bezug nehmen, während „Fernweh“ fast stets mit Bezug auf Menschen gebraucht wird. Spezifisch deutsche Wortschöpfungen wie Heimweh, Wanderlust oder Fernweh mit ihren Konnotationen haben nicht immer genaue Äquivalente in anderen Kulturen und spielen daher im Fremdsprachenunterricht Deutsch eine Rolle]

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