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Fese

- gesehen in der Altstadt von Tunis -

Der Fes (auch Fez) ist eine früher im Orient und auf dem Balkan weit verbreitete Kopfbedeckung in der Form eines Kegelstumpfes aus rotem Filz mit flachem Deckel und mit meist schwarzer, blauer oder goldener Quaste. Er ist benannt nach der Stadt Fès in Marokko, in der er seinen Ursprung hat.
Die Stadt Fès hatte zunächst ein Monopol auf die Herstellung, da sie die Verbreitung der Kermes-Schildlaus, die zur charakteristischen Färbung der karminroten Hüte diente, kontrollierte. Nach der Entdeckung der synthetischen Anilinfarben in den 1840er Jahren wurde dann der Weg frei für die Fertigung der Hüte in Frankreich, Deutschland und Österreich. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden so Strakonitz in Südböhmen und Guben in der Niederlausitz zu Zentren der Fes-Produktion, die den osmanischen Markt zunehmend beherrschten. Die türkische Fesproduktion beschränkte sich auf die reichere Oberschicht als Zielgruppe.
Atatürk hielt den Fes für ein Zeichen der Rückständigkeit und Symbol des niedergegangenen Osmanischen Reiches. Um die Kleidung auf „internationalen und zivilisierten“ Stand zu bringen, verbot die türkische Nationalversammlung am 30. August 1925 per „Hutgesetz“ das Tragen des Fes (sowie aller anderen orientalischen Kopfbedeckungen). Seitdem ist der Fes nicht mehr Teil der türkischen Männerkleidung.
Nach seinem Verbot in der Türkei wurde das Tragen des Fes seit 1953 auch in Ägypten unter Gamal Abdel Nasser als „Zeichen anachronistischer Rückständigkeit“ bei Strafe verboten.
In Bulgarien wurde nach der Unabhängigkeit auf staatlicher Ebene der Fes „als Zeichen der osmanischen Herrschaft über Bulgarien“ aus der Öffentlichkeit verbannt.
Im Straßenbild Tunesiens ist der Fes nur noch selten zu sehen...

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