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indiansummer


Premium (Pro), aus dem Leben

flammendes herz

Wohl hatte ich gemeint zu wissen, was Liebe sei, und war mir damit weise vorgekommen, hatte getröstet aus neuen Augen in die Welt geschaut und einen näheren und tieferen Anteil an allem Leben gefühlt. Nun war es anders, nun war es nicht mehr Klarheit, Trost und Heiterkeit, sondern Sturm und Flamme, nun warf mein Herz sich jauchzend und zitternd weg, wollte nichts mehr vom Leben wissen und nur in seiner Flamme verbrennen. Wenn mich jetzt einer gefragt hätte, was denn die Liebe sei, da hätte ich es wohl zu wissen geglaubt und hätte es sagen können, und es hätte dunkel und lodernd geklungen.

[ Hermann Hesse, Gertrud ]

Commentaire 9

  • Claudia Bellinghausen 20/05/2006 22:38

    ein sehr schönes bild des tränenden herzens:-)

    liebe grüße
    claudia
  • Stefan Kunz 19/05/2006 9:41

    hallo Andrea
    der text berührt einen ziemlich stark......auch die blüte paßt sehr gut dazu......aber das bild ist auch positiv in seinen farben und das läßt hoffen.
    gruß stefan
  • Manfred Jochum 18/05/2006 20:38

    Sehr schönes Foto. Besonders gefällt mir die blaue Blume rechts oben im Hintergrund, bildet einen wunderbaren farblichen Kontrast.
    LG Manfred
  • michael sturm 18/05/2006 20:25

    das Bild und der Text ergeben wirklich eine wunderbare einheit, gefallen mir sehr gut.
    allerdings ist die pflanze kein tränendes herz sondern eine akelei.
    lg michael
  • Doris H 18/05/2006 17:55

    Ja, der Hermann Hesse lässt Frauenherzen immer wieder höher schlagen! Ich kann mich auch nicht frei davon machen.
    Mir aber gefällt besonders dein doppeltes tränendes Herz. So dicht beieinander, das sie eine Einheit bilden habe ich sie noch nicht gesehen.

    LG Doris
  • Cornelia Schorr 18/05/2006 15:41

    Das Bild allein würde mich nicht berühren, aber zusammen mit Hermann Hesses Text kann ich nur sagen: Ja, so isses! Und womöglich definier ich's in 10 Jahren nochmals anders?
    :-))))))

    Liebe Grüße, conny
  • Gisi Steinert 18/05/2006 14:40

    hallo andrea,

    wunderbares bild, alle einzelheiten zu erkennen
    und mit hermann hesses gedicht eine wunderbare
    einheit.

    lg gisi
  • Michael Rapp 18/05/2006 14:19

    Hmmm bin immer wieder von Deinen Bildern und Texten begeistert. Bildern die ihre Wirkung oft erst mit den Texten voll entfallten .... so wie auch hier.
    Sehr schön


    Auf einem kurzen Nachtgang vor dem Schlafengehen sah ich Sterne in den Regenpfützen gespiegelt, sah im Nachtwind am Ufer des heftig rauschenden Flusses ein paar außerordentlich schöne alte Bäume. Sie würden auch morgen noch schön sein, aber in diesem Augenblick hatten sie die magische, nicht wiederkehrende Schönheit, die aus unserer Seele kommt und die, nach den Griechen, nur dann in uns aufleuchtet, wenn uns Eros angeblickt hat.
    - Hermann Hesse

    Gruß Michael
  • Hartmut Schulz 18/05/2006 14:16

    Sehr schön.
    LG Hartmut