Franz Freiherr von Wertheim

Franz Freiherr von Wertheim

* 12. April 1814 Krems, † 3. April 1883 Wien

begann als Sohn eines wenig bemittelten, jüdischen Kaufmanns eine Handelslehre in Wien, zog als Wanderbursche durch Deutschland, Frankreich und England, kehrte dann nach Österreich zurück und versuchte sich als Händler mit ausländischen Werkzeugen.
1848 kam er durch einen Einbruch in seinem Büro auf die Idee, einbruchsichere Kassen zu erzeugen.
1851 sah er das Modell einer Magdeburger Firma auf der Londoner Weltausstellung und erwarb für dieses die Patentrechte für Österreich.

Wertheim kaufte ein Grundstück auf der Wieden, auf dem er eine Werkzeugschmiede errichtete, erwarb von dem Amerikaner Yale die Patente für ein Steckschloss und erhielt derart viele Aufträge, dass er seine Werkstätte zum "Wertheimhof" erweitern musste.
Nach Plänen von Heinrich Ferstel ließ er sich am Schwarzenbergplatz ein Palais errichtet (Wertheimpalais).Er genoss hohe Wertschätzung bei der großen Masse und am Hof. 1869 durfte er Kaiser Franz Joseph I. zur Eröffnung des Suez-Kanals, als dessen persönlicher industrieller Experte begleiten. Wertheim war eine Persönlichkeit, die ihren Dienst dem gesamten österreichischen Gewerbe zur Verfügung stellte. In seinem Betrieb gab es keine „Arbeiterprobleme“, er betonte immer, dass seine Ideen ohne seine Mitarbeiter nicht umzusetzen wären. Er galt als Pionier des „neuzeitigen Werbewesens“.
1871 wurde Wertheim in den erblichen Adelsstand erhoben. Außerdem war er:
Mitglied des niederösterreichischen Landtags und 1861-1872 des Wiener Gemeinderats. Kaiserlicher Rat,
kaiserlicher Truchseß; Ehrenbürger von Krems, Scheibbs und Steyr sowie des Markts Neustift;
Inhaber des Ordens der Eisernen Krone zweiter Klasse (1871).: Commandeur des Franz-Joseph-Ordens, Offizier der französischen Ehrenlegion, Offizier des ottomanischen Medjidie-Ordens etc. Wertheim bekleidete Funktionen als Vizepräsident der Handelskammer,

Sein Grabmal steht auf dem Zentralfriedhof in Wien