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Commentaire 5

  • Basti Winslowski 23/12/2011 15:44

    DAS ist Freiburg! :D
    Einfach geil!
    Lg, Basti
  • Gespür für Licht 06/10/2005 21:29

    Du willst gerne Geschichten hören?

    (Mail vom 21. September 2005)

    Betreff: Grüne Kerntechnik

    Drei Probleme hat die Kerntechnik von heute:

    1) Gefahr der Kernschmelze
    2) Entnahmemöglichkeit für Waffenherstellung
    3) Langlebige hochradioaktive Abfälle

    Alle drei Probleme sind physikalisch lösbar, wenn man statt der 50er-Jahre-Plutonium-Technik, die schon von Bethe und Teller abgelehnt wurde, einen Reaktor baut, in dem der Brennstoff in einem geschlossenen Kreislauf geführt wird (Zum Beispiel den vom Deutschamerikaner Professor Dr. Karlheinz Thom für die NASA entwickelten "Gasphasenreaktor", der in einer mit Salzschmelze ausgekleideten "Niere" den Kernbrennstoff rezykliert. Wegen der geringen Füllmenge des Kernbrennstoffs Uranhexafluorid UF6 ist der Gasphasenreaktor proliferationssicher: eine Entnahnme lässt die Kettenreaktion zusammenbrechen.)

    Bisher hatte keiner Interesse an einer solchen Entwicklung: Die kerntechnische Industrie hat jede Menge Experten, die sich mit der veralteten Technik auskennen und sie einigermaßen sicher zu betreiben verstehen, und wer Waffen bauen will, braucht Kernbrennstoff.

    Ein Schwarz-Gelb-Grüne Bundesregierung mit einer Physikerin an der Spitze bietet nun die Chance eines Forschungsprogramms für "Grüne Kerntechnik". Daher ist heute der Zeitpunkt gekommen, die Öffentlichkeit über die Möglichkeit einer sauberen Kerntechnik aufzuklären.

    Selbstverständlich stehe ich dafür gerne als Autor zur Verfügung

    Liebe Grüße

    Dein

    Frank


    Auszug aus:
    „Der Gasphasenreaktor – Basis neuer Kerntechnologie“
    Urheber Verlag, Bonn, * 1979
    ISBN 3-88540-000-6

    VORWORT

    „Die Kernenergie ist gegenwärtig zu Recht eines der heißesten Themen in der privaten und öffentlichen Diskussion. Dabei ist aber weniger die Frage nach dem Ja oder Nein von Belang. Ich rechne damit, daß die modernen Zivilisationen in absehbarer Zeit nicht mehr ohne Kernkraft existieren können. Bei unzureichender Energieversorgung sind ökonomische und politische Krisen in globalem Ausmaße zu befürchten. Nicht das Pro oder Contra ist dann die Frage sondern das Wie.

    Genaugenommen geht es um den Plutoniumkreislauf, um die in Westeuropa forcierte Symbiose von Leichtwasserreaktoren, Wiederaufarbeitungsanlagen und Natriumbrütern, wo Plutonium in großen Mengen anfällt. Die Elite amerikanischer Kernwissenschaftler und -technologen, allen voran Hans Bethe und Edward Teller, haben sich entschieden gegen diese Art der Atomtechnik ausgesprochen. Die Plutoniumwirtschaft, die für unsere Energieversorgung nicht nötig ist, kann sich zu einer unübersehbaren Lawine entwickeln, die die Welt innerhalb weniger Jahrzehnte mit so viel Plutonium überrollt, daß hunderttausende von Atombomben hergestellt werden können. Ein paar davon mag sich praktisch jedermann bauen, der sich im derzeit blühenden Handel mit der Kerntechnologie die nötigen Maschinerien dafür beschafft. Diesem Wettlauf in die Katastrophe ist der amerikanische Präsident Carter entgegengetreten. Er hat in seinem Land die Entwicklung von Plutoniumbrütern abgebrochen. Und er hat die übrigen Industrieländer aufgefordert, den internationalen Handel mit Wiederaufarbeitungsanlagen einzustellen. Aus ganzer Überzeugung schließe ich mich dieser Auffassung der amerikanischen Regierung und ihrer Fachleute an.

    Das allein wäre schon der Erwähnung wert. Indessen umfaßt die US Non Proliferation Policy auch die Entwicklung von neuen Technologien. Dabei soll zwar die Energie der Atomkerne nutzbar gemacht aber nicht zur Waffenherstellung mißbraucht werden können. 20 Jahre lang habe ich in der Forschungsabteilung der US-Weltraumbehörde, NASA, an der Entwicklung von nuklearen Raketentriebwerken mitgewirkt. Während der letzten Jahre hat sich herausgestellt, daß diese Arbeiten eine solide Basis für eine derartige Neuerung darstellen.

    Das vorliegende Buch soll das Wesen und die Eigenschaften des "Gasphasenreaktor" genannten Systems in allgemeinverständlicher Weise erläutern. Die NASA hat etwa 500 professional man years in diesbezügliche Forschung investiert. Was von 25 Wissenschaftlern während eines Zeitraums von 20 Jahren sorgfältiger Arbeit ermittelt wurde, Ist sicherlich mehr als eine geraffte Schilderung wert. Nicht zuletzt soll es die Aufmerksamkeit jener erregen, die die mißliche Aufgabe haben, in den nächsten Jahren über das Sein oder Nichtsein der Plutoniumwirtschaft, zu entscheiden.

    Als Vertreter der NASA habe ich an einer Reihe von Konferenzen der internationalen Sicherheitsabteilung des US Department of Energy teilgenommen. Jeden weiteren JortschritC beim Ausbau der Plutoniumfabriken muß ich als Rückschritt ansehen. Es ist eine erfreuliche Erfahrung, daß mein Heimatland Deutschland nach dem 2. Weltkrieg soviel Wohlstand, soviel soziale Sicherheit hat erwerben können. Aber mich stimmt bedenklich, wenn diese Erfolge letztlich durch eine unzureichend analysierte Energlepolitik in größten Dimensionen aufs Spiel gesetzt werden.

    Ein wesentlicher Vorteil der hier beschriebenen neuen Technik ist, daß der Gasphasenreaktor die sog. Transmutation, bei dem ein Atomkern in einen anderen verwandet wird, in ökonomischer Weise nutzbar macht. Dabei können radioaktive Atomkerne in stabilere und weniger giftige umgewandelt werden. Die Transmutation Ist also praktisch als Mittel zur Vernichtung von radioaktiven Abfallprodukten zu verwerten! Der Kreislauf des gasförmigen Uranbrennstoffs im Gasphasenreaktor erlaubt eine unmittelbare Adaptierung einer kleinen Wiederaufarbeitungsanlage im Sicherheitsdom des Reaktors. In einem vom Bundesminister für Forschung und Technologie angeforderten Gutachten, das Experten der Kernforschungsanlage Jülich, Nordrhein-Westfalen, verfaßten, hat man bereits den Ausdruck "Nierensystem" für den Gasphasenreaktor gefunden.

    Es läßt sich im Augenblick nicht vorhersagen, ob der Gasphasenreaktor tatsächlich einmal so gebaut wird, wie In der vorliegenden Arbeit geschildert. Er Ist zweifellos im Konzept weit ausgereift und durch wissenschaftliche Forschung als physikalisch möglich erwiesen. Dies wurde unlängst im April 1979 durch erfolgreiche Experimente Im Los Alamos Laboratory, New Mexico (USA), erhärtet. Der dort konstruierte Gasphasentestreaktor ist mit 10 kW Leistung und durchströmendem gasförmigem Kernbrennstoff kritisch gefahren. Es haben sich dabei weder hydrodynamische Instabilitäten noch solche der Reaktivität gezeigt. Dennoch werden viele Forscher an diesem Projekt arbeiten und es verbessern. Die wichtigste Aussage dieses Buches ist: es gibt vielversprechende nukleare Alternativen zur Plutoniumwirtschaft!“

    Karlheinz Thom
    Bonn, im Frühjahr 1979
  • R W. 06/10/2005 21:20

    danke euch, bes. heidrun für die geschichte.
  • Gespür für Licht 05/10/2005 23:24

    Ich bin auch gegen Atomkraft: Schaltet endlich die Kohlekraftwerke ab.

    Kernkraft ist geil, aber nicht die Plutoniumscheiße, die uns RWE andrehen will....
  • Larsomat O 05/10/2005 22:07

    alte slogans werden wieder aktuell...
    der gelbrote tupfer ist super, der mercedes davor stört etwas (was man natürlich auch als aktuellen kontrast bewerten könnte, aber vom ästhetischen standpunkt stört er mich)