Stefan W. Wirtz


Premium (Basic), Gottmadingen

Fürstenfeldbruck – Stiftskirche Mariä Himmelfahrt

35.000 Einwohner zählt die Stadt Fürstenfeldbruck vor den Toren Münchens. Hauptsehenswürdigkeit dort ist die Klosteranlage mit seiner Stiftskirche Mariä Himmelfahrt. Diese gilt als ein Hauptwerk des bayrischen Barocks.
Schon die monumentale Westfassade lässt einen erahnen, welche Pracht sich im Inneren verbirgt.
Und was die Fassade verspricht, bestätigt der Innenraum eindrucksvoll.
Goldverzierte Säulen aus rotem Stuckmarmor, herrliche Fresken von Asam und feinster Stuck geben dem lichtdurchflutetem Raum eine wahrliche Festlichkeit.
Im Jahre 1700 wird mit dem Neubau der Stiftskirche, nach Plänen des Münchner Hofbaumeisters Giovanni Antonio Viscari begonnen. Doch schon 1701 erfolgt ein Baustopp. Der Grund ist, dass gegen die Amtsführung des Abtes rebelliert wird. Dieser tritt 1705 vom Amt zurück. Erst 1714 wird eine neuer Abt gewählt, Liebhard Keller ist sein Name. Dieser veranlasst den Weiterbau der Kirche. Die Arbeiten werden 1716 am Chor wieder aufgenommen, der nicht über seine Fundamente hinausgekommen ist. Johann Georg Ettenhofer ist nun der neue Baumeister. Er ist der ehemalige Polier von Viscari.
1718 wird mit dem Langhaus begonnen, immer noch den Plänen Viscaris folgend.
Auch ab 1718 wird der Chor stuckiert, und zwar von Peter Franz Appiani, gleichzeitig malt Cosmas Damian Asam die Chorfresken. Die Arbeiten im Chor dauern bis 1722. Friedrich Schwertfeger beginnt 1720 mit der Fertigung des Chorgestühls, welches 1729 fertig gestellt ist.
1728 ist der Rohbau des Langhauses vollendet.
Von 1729 an bis 1731 stuckiert Jacopo Appiani das Langhaus, und ab 1730 malt Asam die Fresken, ebenfalls bis 1731.
Die restliche Ausstattung der Kirche zieht sich hin, zum Einen auch der teilweise herrschenden Finanznot des Klosters geschuldet. So wird erst zwischen 1759 – 1762 der Hochaltar aufgestellt. Er wird dem Oberstdorfer Franz Xaver Schädel zugeschrieben, der diesen nach den Plänen von Egid Quirin Asam gefertigt hat. Ebenso werden Schädel eine Seitenaltäre zugeschrieben.
Oben auf der Westempore thront eine Orgel von Johann Georg Fux aus Donauwörth. Er erhält den Auftrag zum Bau dieses Instrumentes 1734 von Abt Liebhard Kellerer. Das Instrument ist in einem Orgelprospekt des der Bildhauers Johann Georg Greiff eingebaut. Prospekt und Instrument sind im Original erhalten.
Weiters zu erwähnen ist der Maler Johann Nepomuk Schöpf der das Hauptaltarblatt, sowie die Altarblätter von zwei Nebenaltären erschaffen hat. Die vier Gemälde im Chorraum sind ebenfalls Werke Schöpfs.
Thomas Schaidhauf aus Rasting erhält den Auftrag für den Bau der Kanzel. Schaidhauf fertigt auch die Figuren der zwölf Apostel, die im Langhaus aufgestellt werden.

Anmerkung: Die Kirche wird erst um 11 Uhr geöffnet, was natürlich den Nachteil hat, dass schon Touristen anstehen, und, immer am letzten Samstag im Monat findet eine Führung statt. Auch diese Besuchergruppe war in der Kirche unterwegs, aber zum Glück waren die auch schon bald oben auf der Empore verschwunden. Und eine Hochzeit war auch noch angesetzt.

Panorama aus zwei Aufnahmen (von unten nach oben).


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