Alfons Gellweiler


Premium (Pro), Aalen (BW)

Gas


nomen est omen
nomen est omen
Alfons Gellweiler


Und später dann noch ein bisschen die Füße vertreten im schönen Schein der hinter der Tanke versackenden Sonne, allerletztes Photo ..., sich im Einverständnis wissen mit den Dingen, den Gedanken nachhängen ...



»Wie irdisch doch Höhenflüge sind. Oder? Lasst uns auf den Boden der Tatsachen schauen: Der Kaugummi kauende Ami hätte dafür jetzt sicherlich ein paar markant lässige Worte. Doch bleiben wir mal ganz deutsch, bisschen kleinbürgerlich vielleicht, ja naiv sogar, kindlich von mir aus, und wir werden bald sehen, es hilft.
Träumen wir mal von Zeiten, von denen wir uns zuweilen fragen, ob es sie wirklich gegeben hat.

Liebevoll erinnert man sich an die Anfänge, war doch noch jeder Kunde König, persönlich empfangen und geehrt, musste diesem doch das Wiederkommen in den Augen ablesbar sein. Dafür durfte er seinen stoßstangengesteuerten, saufenden V8 während des Tankvorganges laufen lassen. Damit die Scheiben frei blieben und die 6 Volt Batterie nicht in die Knie ging (Was ja auch kein Problem gewesen wäre. Geholfen hätte man ja sofort, schließlich prangte auf allen stations noch das Service - Siegel...). Während die herangeschaffte Starterbatterie die ersten verheißenden Funken versprühte, wurde gleichzeitig nach dem Öl geschaut und wenig später floss eine beachtliche Menge goldig glänzenden Startoils in den Schlund des big- oder small-block.

Nein, diese Geschichte ist es gar nicht, die ich erzählen wollte, auch nicht diejenige, mit der Überschrift "früher war alles...", nein, nein, es ist diejenige, mit dem Kapitel "wie es weiter ging an diesem Tag"....

Da traf man, damals wahrscheinlich auch schon etwas unnötig gestikulierend, Schnee abklopfend, auf einer Stelle stehend, damit sich auch ja diese lokale Pfütze der Entschuldigung bilden konnte, seinen Chef, schließlich war man sich ja seines Zuspätkommens bewusst. "Aber Mike", hörte man sagen, "so einen 52er Dodge hatte ich auch mal", und "sie sollten den 57er nehmen, der hat diese Probleme nicht mehr. Man ließ sich auf die Schulter klopfen, sprach übers Benzin, wissend, dass am nächsten Tag der Wecker mindestens eine geschlagene Stunde früher rasseln würde.
57er ! Wovon? Oder glaubte der Alte im Ernst selber dran, man könne von den paar Dollars....

Bei den Schildermachern lagen die Buchstaben für die verheißungsvollen Worte "SERVICE" irgendwann gar nicht mehr so greifbar dicht nebeneinander, später dann in Kleinbuchstaben, dann gar nicht mehr.
Heute Siebdruck, Layout gelöscht. Enter.
Mit meiner immer noch geliebten, doch weitestgehend unpersönlichen Fahrmaschine erreiche ich heute diesen Dollarfriedhof, auf welchem sich in eingegrabenen Spuren meiner Vorfahren die Spritpreise wie in den feuchten Augen der Ölmultis spiegeln, als seien sie immer noch nicht groß genug geschrieben. In Öl sozusagen. Etwas gequetscht hauche ich meine Frage an der Kasse wegen des defekten Abblendlichts an meinem 99er Eco Van hin und erhalte brummig die gleiche Antwort: "Keiner da". – Wie vor ein paar Tagen. – "Da hinten im Regal Mister".
Mit defektem Licht, vollem Tank und leerer Börse erreiche ich meinen Arbeitsplatz mit plärrendem Handy. Hätte ich nur nicht die Melodie "jingle bells" gewählt.
Ich werde sie ändern, "american hero" hatte mir schon gestern besser gefallen.
Irgendwo hab' ich den Spruch doch mal gehört : "Macht hat derjenige, der den anderen seine Träume diktiert"!

Wer Rechtschreibfehler oder Dollarnoten findet - er darf sie behalten! « © Dieter Hirschberg




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Commentaire 22

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