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Gedenken

Der Südostwall war ein Verteidigungsbau an der Südostgrenze des Deutschen Reiches, geschaufelt von schätzungsweise 30.000 jüdischen Zwangsarbeitern und auch von Einheimischen, der gegen die heranziehenden Verbände der Roten Armee errichtet worden war. Am 24. März 1945 wurden 600 ungarische Juden von Güns (Ungarn) per Bahn nach Burg (Burgenland) transportiert, wo sie beim "Südostwallbau" als Zwangsarbeiter eingesetzt werden sollten. 200 der deportierten, völlig erschöpften Menschen wurden jedoch wieder zum Bahnhof Rechnitz rückgeleitet, da sie für den Arbeitseinsatz teils zu krank, teils körperlich zu stark geschwächt waren. Das Massaker ereignete sich nur zehn Tage, bevor die Rote Armee Rechnitz erreichte.
In der Nacht vom 24.auf den 25.3.1945 feierten ca.50 Personen im Schloss Rechnitz ein Gefolgschaftsfest.
Zu den Festgästen zählten die "zuverlässigsten Getreuen des nationalsozialistischen Systems" , darunter unter anderem Franz Podezin, örtlicher Gestapoführer , Funktionäre der Kreisleitung (zwei davon wurden später angeklagt) und die Mitarbeiter der Leitung des "Südostwallbaus", unter ihnen eine Sekretärin. Ebenfalls anwesend waren Graf Ivan und Gräfin margit Bátthyány-Thyssen Bornemisza, welche ihr Schloß für das Fest zur Verfügung stellten und deren Gutsverwalter Hans Joachim Oldenburg.
Nach einem Telefongespräch wurden aus den Anwesenden 10Teilnehmer mit Waffen ausgestattet und haben ca. 180 ungarischjüdische Menschen erschossen. Die Toten mussten von 16 Zwangsarbeitern vergraben werden, die eigens zu diesem Zweck zunächst verschont worden waren, danach aber ebenfalls erschossen wurden. Ihre Gräber wurden gefunden. Nach den Überresten der ca. 180 ermordeten Zwangsarbeiter wird noch immer gesucht. Man vermutet den Tatort beim Kreuzstadl, heute nur noch die Ruine eines ehemaligen Gehöfts.
Trotz intensiver Suche und Grabungen in den Jahren 1966 bis 1969, 1993, 2017, 2019 und 2021 konnte der Ort des Massengrabes nicht gefunden werden. Voruntersuchungen begannen 1945,
1947 wurden nur 5 Persoen angeklagt, 1946 waren 2 Hauptzeugen ermordet worden, 2 Hauptverdächtige, der Gutsverwalter und der Ortsgruppenleiter waren flüchtig.Podezin wurde 1963 zuletzt in Südafrika gesehen, der andere lebte in Düsseldorf. Nach heutigen Erkenntnissen spricht vieles dafür, dass die letzte „Schlossherrin“ Margit zwei Hauptverdächtige des Massakers, den SS-Hauptscharführer und Gestapo-Beamten Franz Podezin und den Gutsverwalter Hans Joachim Oldenburg, bei ihrer Flucht unterstützt hat.
Nur drei Verurteilungen wurden ausgesprochen, eine davon 1948 gegen Kreisleiter Nicka aus Oberwart, dieser wurde im gleichen Jahr vom Bundespräsidenten begnadigt und sein konfisziertes Vermögen zurückerstattet. Er genoss bis zu seinem Tod großes Ansehen in Oberwart.
Auch die Gräfin, die ein luxeriöses Leben führte und 1989 in der SChweiz verstarb, genoss die Zuneigung der Bevölkerung, die sie großzügig beschenkte.

Gedenkstätte Kreuzstadel
Gedenkstätte Kreuzstadel
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