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And.rea


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ghetto nuovo

Das erste Ghetto - 1516 verfügte der venezianische Senat, dass die Juden der Stadt fortan ausschließlich im Stadtteil Cannaregio leben sollten.
Der zugeteilte Ort war ringsum von Kanälen umgeben. Er hieß, weil sich dort eine Gießerei (venezianisch: getto, von gettare = gießen) befand, Ghetto Nuovo.
Die Bevölkerung des Viertels wuchs. 1541 siedelte man die meist reichen Juden aus dem östlichen Mittelmeer im Gebiet zwischen dem Ghetto Nuovo und dem Kanal von Cannaregio an. Man nannte es Ghetto Vecchio, 1643 fügte man noch einen dritten Teil, das Ghetto Nuovissimo, hinzu.
Die Ghettos waren ungesund, eng, und sie hatten nur begrenzten Platz. Der Platz wurde aufgeteilt und geschickt genutzt. Stockwerke wurden auf anderen Stockwerken errichtet, in Venedig erreichten diese «Wolkenkratzer» bis zu neun Etagen. Korridore und Treppen wurden in Zimmer umgewandelt.
Heute leben nur mehr etwas über 600 Juden in Venedig und gerade noch 15 Familien in ihrem angestammten Viertel. Ihrem Sinn für Gemeinschaft und Tradition ist es zu verdanken, dass sich der einst berüchtigte Sperrbezirk bis in die Gegenwart eine gewisse Eigenart bewahren konnte; dass die Bethäuser noch all sabbatlich besuchte Orte des Glaubens sind; dass das jüdische Altersheim, die Hebraica - Läden und das kleine koschere Restaurant noch existieren.

venice II
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