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Klaus-Peter Beck


Premium (World), Bergheim

Glasaugen.....

gehörten als Grundausstattung eines Lazarett, während der beiden letzten Weltkriegen. Wie so oft verursachten Kriegseinwirkungen, den Verlust des Augenlicht.

Eine Augenprothese, allgemein auch Glasauge oder Kunstauge genannt, ist ein als kosmetischer Augenersatz aufwendig hergestelltes Hilfsmittel, das ausschließlich zur Wiederherstellung der Gesichtsästhetik und zur medizinischen Versorgung der enukleierten Augenhöhle eingesetzt wird. Augenprothesen werden von umfangreich ausgebildeten und geprüften Augenprothetikern (Okularisten) aus speziellem Kryolithglas oder Kunststoff individuell angefertigt und angepasst.

Das künstliche Auge hat während der Herstellung die Form einer aus einem Stück Rohr geblasenen Hohlkugel und wird farblich und im Detail nach dem verbliebenen gesunden Auge angefertigt, so dass man im doppelten Sinne von einem Kunst-Auge sprechen kann. Jedes kleinste Detail der Iris, die Färbung der Lederhaut (Sklera), sowie die bei jedem Menschen individuelle Struktur der Bindehautgefäße, werden mittels schmelzender, auch mehrfarbiger Glasstäbe am künstlichen Auge durch Tupfen, Wischen und Fadenanlegen aufgetragen. Die zähflüssige Glaskugel hat durch die Oberflächenspannung die Tendenz sich zusammenzuziehen, das Rohr muss beständig gedreht werden. Durch gleichmäßiges Erwärmen mit der Gebläsebrennerflamme und dosiertes Blasen mit dem Mund wird die Kugel in passender Größe gehalten und ausgeformt.

Zuletzt werden am Umfang der Kugel weite Bereiche durch die Flammenhitze erweicht und durch Saugen eingezogen, sodass ein mit runden Kurven begrenzter eher kleiner Teil einer Hohlkugel, eine Art Schale mit abgerundeten Grenzen entsteht, die gut in die Augenhöhle eingepasst werden kann.

Mit dem Glasauge soll die ursprüngliche Gesichtsharmonie wiederhergestellt werden. Die Farbgebung und Anpassung des künstlichen Auges erfolgt meist im Beisein des Patienten. Dennoch ist die Ursache, die zum Verlust des Auges geführt hat, letztlich dafür ausschlaggebend, wie gut das kosmetische Erscheinungsbild des Patienten sein wird.

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