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GosLarer Impressionen " Blick, vom Nordturm der Marktkirche auf die Altstadt "

GosLarer Impressionen " Blick, vom Nordturm der Marktkirche auf die Altstadt "

KHMFotografie


Premium (World), Kaiserstadt / GosLar in NDS

GosLarer Impressionen " Blick, vom Nordturm der Marktkirche auf die Altstadt "

Nikon D 300 / Nikkor 18-200@18mm / F 13 / ISO 200 / Aufnahmemodus AV / 1/125 Sek, -0,8 EV / Einzelaufnahme / Freihand / Polfilter / 10.10.2010


1009 begann mit der ersten Reichssynode unter Heinrich II. die für Goslar wichtige Periode als eine zentrale Pfalz des Heiligen Römischen Reiches. Die Pfalz lag wahrscheinlich noch auf dem Georgenberg. Heinrich II. hielt 1015, 1017 und 1019 weitere Hoftage und Synoden in Goslar ab, insgesamt ist der Aufenthalt Heinrichs II. in Goslar siebenmal nachgewiesen. Die Pfalz Goslar verdrängte nach und nach die Pfalz Werla, die von den landfremden Kaisern wegen der Bedeutung für den sächsischen Adel aufgegeben wurde. Unter den Saliern fand die Entwicklung Goslars zu einem Zentralort des Reiches ihren Höhepunkt.

Schon bei seinem Königsumritt 1024 soll Konrad II. in Goslar das Weihnachtsfest gefeiert haben und 1025 an der heutigen Stelle den Grundstein zur Kaiserpfalz gelegt haben. Konrad bestätigt auch die Rechte der Goslarer Fernhandelskaufleute. Insgesamt sind sechs Aufenthalte in Goslar für Konrad belegt.

Unter Heinrich III. entwickelt sich seine Lieblingspfalz in Goslar zum Zentrum des Reiches: In 17 Regierungsjahren wurden in Goslar 18 oft mehrmonatige Hoftage abgehalten. 1042 empfing Heinrich III. Peter von Ungarn und eine Gesandtschaft Jaroslavs von Kiew. In den Folgejahren setzte er von Goslar aus viele Bischöfe und Herzöge ein. Königin Agnes stiftete 1045 das Petersstift. 1050 wurde die Stiftskirche St. Simon und St. Judas durch Erzbischof Hermann von Köln geweiht, die sich in der Folgezeit zu einer wichtigen Ausbildungsstätte des Reichsepiskopats entwickelte. Zeitgleich wurde die Pfalz um den repräsentativen Saalbau der Aula Regis erweitert. Am 11. November 1050 wurde in Goslar Heinrich IV. geboren. Im September 1056 besuchte Papst Viktor II. Heinrich III. in Goslar und weihte die Stiftskirche erneut. Dieses Treffen bildete das letzte Mal die Einheit zwischen Kaiser und Papst im Sinne der civitas dei ab. Nach seinem Tod wenige Wochen später wurde das Herz Heinrichs III. in der Goslarer Stiftskirche St. Simon und St. Judas beigesetzt.

Unter Heinrich IV. blieb die Bedeutung Goslars für die Salier ungebrochen. Insgesamt 30 Aufenthalte des Kaisers sind nachweisbar. 1063 kam es in der Stiftskirche St. Simon und St. Judas zu einem Rangstreit zwischen Abt Wideradus von Fulda und Bischof Hezilo von Hildesheim, der unter den Augen des hilflosen Heinrich IV. in einem Blutbad in der Kirche endete („Blutpfingsten“). Heinrich IV. setzte für Goslar den ersten Reichsvogt als seinen Vertreter in der Verwaltung des Königsgutes ein. Als die langen und für das Land teuren Aufenthalte des Königs in Goslar und seine Reichspolitik den sächsischen Adel gegen den König aufbrachten, eskalierte die Lage auf der Fürstenversammlung in Goslar 1073 zum Aufstand der Sachsen. Goslar hielt sich in den folgenden Wirren an die Gegenpartei. So fand 1077 unter dem Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden ein Fürstentag in Goslar statt. 1081 wurde Herrmann von Salm in Goslar zum (Gegen-)König gesalbt. 1105 berief Heinrich V. einen Landtag gegen seinen Vater nach Goslar.

Im 12. Jahrhundert hatte die Stadt etwa das Ausmaß der heutigen Altstadt erreicht und bildete mit dem Kirchenkreuz aus sieben Kirchen, der Stadtbefestigung und dem Ensemble aus Stiftskirche und Pfalz eine Residenzstadt, die von den Chronisten als das „Nordische Rom“ tituliert wurde. 1075 wird Goslar zum ersten Mal als civitas (Stadt) bezeichnet.

Heinrich V. hielt in Goslar bei zehn Aufenthalten sechs Reichstage ab. Auch unter Lothar III. von Süpplingenburg, Konrad III. und besonders unter Friedrich I. blieb Goslar eine bevorzugte Pfalz. 1136 vernichtet ein Brand ein Drittel der Stadt. Um 1150 wurde der Raths-Tiefsten-Stollen zur Entwässerung des Rammelsbergwerkes fertiggestellt.

1152 belehnte Friedrich I. Heinrich d. Löwen mit der Goslarer Reichsvogtei. 1158 schenkte der Kaiser den Goslarer Bürgern den „Kaiserforst“. 1167 wurde Goslar von Heinrich d. Löwen erfolglos belagert. 1173 lehnte Friedrich I. in Goslar die von Heinrich d. Löwen geforderte Belöhnung mit der Stadt als Gegenleistung für Gefolgschaft im Italienfeldzug ab. Goslar und der Rammelsberg blieben weiterhin Spielball im Konflikt der Vettern bis zur Ächtung des Löwen. Im folgenden Krieg wurde Goslar 1180 aus der Belagerung durch Heinrich d. Löwen vom Kaiser entsetzt. Der Löwe ließ die Hütten und Gruben zerstören, weswegen der Bergbau bis 1209 ruhen musste.

Mit Heinrich VI. nahm die Bedeutung Goslars als Pfalz ab. König Otto IV. belagerte 1198/99 Goslar, musste sich aber vor Philipp von Schwaben zurückziehen. 1206 wurde Goslar angeblich durch Verrat der Domina des Klosters Neuwerk von Gunzelin von Wolfenbüttel, einem Gefolgsmann Ottos IV., erstürmt und geplündert.

Unter der Regierung Friedrichs II. fand der letzte Reichstag in Goslar statt, auf dem ein Ausgleich zwischen Staufern und Welfen gefunden wurde. Mit den Besuchen von Wilhelm von Holland 1252 und 1253 endet die Zeit Goslars als Königspfalz.

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