Hinter eines Baumes Rinde
Hinter eines Baumes Rinde
wohnt die Made mit dem Kinde.
Sie ist Witwe, denn der Gatte,
den sie hatte, fiel vom Blatte.
Diente so auf diese Weise
einer Ameise als Speise.
Eines Morgens sprach die Made:
"Liebes Kind, ich sehe grade,
drüben gibt es frischen Kohl,
den ich hol. So leb denn wohl!
Halt, noch eins! Denk, was geschah,
geh nicht aus, denk an Papa!"
Also sprach sie und entwich. -
Made junior aber schlich hinterdrein;
doch das war schlecht!
Denn schon kam ein bunter Specht
und verschlang die kleine fade
Made ohne Gnade. Schade!
Heinz Erhardt
neneohcs 23/02/2016 20:14
Schön, an den genialen Herrn Erhardt erinnert zu werden!Schönes Bild!
LG
Michael
Gardin 30/01/2016 15:29
Der Text ist wie immer von Heinz Ehrhard unterhaltend.Das Foto finde ich nicht schwarz-weiß, eher grau -weiß. Will sagen, es ist mir zu gedämpft, zu "farblos". Vielleicht weil ich dieses Motiv liebe und es überwältigend wirkt. Würde aber ein schönes Muster auf einer edlen Tischdecke abgeben.
HG
Hans Peter von Wyl 30/01/2016 10:58
Ich freue mich über deine poetische Ader (in Bild und Wort!). Wie Ellen...Häb's guäd :-)
hp
Ellen Hardenacke 29/01/2016 18:40
Der Text frei nach Heinz Erhardt ist Spitze und dein Bild noch viel besser. Die Perspektive und die Bea in sw sind super! Gruß Ellen