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Hartmut Rühl


Premium (World), Weilrod

Hirschbrunft 2017_01

am 22.09.2017 im Tierpark Hanau aufgenommen: Hirsch & Leittier

So und das kann man auch auf YouTube ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=X6gwdzJm2ks

Und dazu habe ich dann noch folgenden Text geschrieben:

Jedes Jahr Ende August/Anfang September kommt eine „innere Unruhe“ bei mir auf und zwar das Schreien der Hirsche zu hören. Dies geht weit zurück in meine frühere Kindheit, als ich in dem kleinen Dorf im Taunus noch die herbstliche Hirschbrunft von unserem Küchenfenster aus beobachten konnte. Später wurde das Gebiet durch die Erweiterung des Dorfes bebaut. Und der Wald dahinter wurde zu einem „El Dorado“ des "Hessenforstes", der mit seinen jährlichen Aktivitäten den Wald für die Hirsche unattraktiv gestaltet hat. Als Erwachsen zog ich in ein Nachbardorf um und zwar in ein Haus am Ortsrand. Und im ersten Herbst habe ich mich sehr darüber gefreut, als ich in unmittelbarer Nähe Hirsche bei der Brunft sehen und hören konnte. Leider wurde auch dieses Gebiet durch die dortig Ortserweiterung bebaut. Mein Haus ist jetzt mitten im Dorf statt am Ortsrand. Auf der Suche nach einer Möglichkeit im nächsten September, Hirsche wieder bei der Brunft zu erleben, hat mir ein Freund ein entlegenes Tal mit einem alten Gutshof empfohlen, das ca. 25 Km von meinem Wohnort entfernt ist. Und tatsächlich, dort in diesem Tal konnte man täglich eine Hirschbrunft mit mehreren männlichen und vielen weiblichen Tieren erleben. Dies habe ich dann für viele Jahre in jedem Herbst mir angeschaut. Ja bis zu dem Zeitpunkt, als man die Platzhirsche bei der Brunft direkt am Brunftplatz abgeschossen hat. Und danach hat man eine Reithalle auf den Brunftplatz errichtet. Seither findet dort keine Brunft mehr statt. Ich habe in den nachfolgenden Jahren in einem Nachbarwald Hirsche bei der Brunft beobachten können. Zwar nicht mehr in der Form wie vorher, aber es war noch eine Brunft. Nun hat der "Hessenforst" in diesem Wald seit Jahresbeginn damit begonnen einen weiteren Windpark zu errichten (und der nächste ist in Vorbereitung) und damit wurde auch dort die Hirsche vertrieben. Und in diesem Jahr fragte mich ein alter Fotografenfreund, ob wir nicht einmal Hirsche bei der Brunft fotografieren wollen. Ich sagte ihm, dass ich keinen Brunftplatz mehr kenne. Er sagte mir, dass er von dem Tierpark Hanau gehört hat, dass man dort die Hirschbrunft beobachten könnte. Wir haben uns dann abgesprochen, dass wir einmal dorthin fahren wollen.

Und im September war teilweise sehr schlechtes Wetter und so vergingen die Tage im September, bis mein Freund sagte, dass er am kommenden Wochenende in Urlaub fahren will und so haben wir beschlossen am Freitag den 22.Sept. 2017 in den Tierpark zu fahren. Denn an den Tage davor war schlechtes Wetter und an Fotoaufnahmen war nicht zu denken. Als wir im Tierpark spätnachmittags angekommen sind, sahen wird dass noch andere Menschen das schöne Wetter für einen Besuch im Tierpark nutzten. Und die Parkleitung des "Hessenforstes" hat sogar Führungen für Kindern organisiert um den Kindern die Tier zu zeigen. Wir sind dann gleich zu dem Hirschgatter gegangen um zu erkunden, wo die beste Gelegenheit zum Fotografieren der Hirsche ist. Wir haben einige andere Fotografen getroffen, die sich um das Hirschgatter verteilt hatten und auf das Erscheinen der Hirsch warteten. Wir haben einen erhöhten Aussichtshügel gewählt, weil dort in der Nähe die Hirsche aus dem Wald kommen sollten. Als wir unsere Ausrüstung aufbauten, kamen 3 junge Ehepaare mit ihren Kindern und gesellten sich zu uns. Ein Teil der Erwachsenen unterhielt sich über ihr „Sozialleben“ und die anderen beschäftigten sich mit ihren IPhones, die Kinder spielten herum und hatten ihre lautstarke Freunde. Kurz darauf kam die Kindergruppe von der Tierführung zu dem Gehege und die Führerin hat die Kinder am Zaun des Geheges spielen gelassen. Eine Gruppe von ca. 20 Kindern die schreiend herum liefen und mit sich selbst beschäftigten und kein Interesse an den Tieren hatten. Das ging nun über eine Stunde so, die Hirsche waren mittlerweile aus dem Wald gekommen und haben sich auf der Wiese vor uns platziert. Der Platzhirsch hat mehrfach geschrien, aber gegen das Schreien der Kinder und das laute Gespräche der Besucher kam er nicht an. Ich konnte zwar einige Bilder machen, aber bei den Videoaufnahmen war nichts von den Hirschen zu hören. Als es dämmerte und kaum noch Licht zum Fotografieren war, sind die Kinder und die Eltern weggegangen. Danach kam eine Mutter mit ihrem Kleinkind und einem Baby im Kinderwagen. Sie hat sich zu uns in der Nähe auf eine Bank gesetzt. Sie beschäftigte sich mit ihrem IPhone und das Kind spielte schreien herum, Videoaufnahmen waren nicht möglich. Nach einiger Zeit Ist die Mutter mit ihren Kindern gegangen und kurz darauf kam ein junges Pärchen, das sich auf die Bank setzte. Beide kuschelten sich aneinander und jeder schaute auf sein IPhone und beschäftigte sich damit. Endlich konnte man Videoaufnahmen machen, aber das Licht war nun sehr schlecht und deshalb sind die Aufnahmen auch nicht besonders, zumal auch die Schärfe darunter leitet. Als es dunkel wurde, haben wir den Tierpark verlassen. Auf dem Weg haben wir einige der anderen Fotografen getroffen und alle hatten keine Aufnahmen machen können. Es sah so aus, als wenn die Fotografen die einzigen waren, die sich für die Hirsche interessierten. Selbst die Parkleitung mit ihrer Führung legte mehr Wert auf einen Kinderspielplatz, als die Tiere zu beobachten. Und das Interesse der Erwachsenen lag eindeutig bei der Gestaltung ihres „Soziallebens“ über IPhone und ein Interesse an der Natur war nicht zu erkennen. Ich schreibe dies alles hier, um die Entwicklung unserer Gesellschaft zu dokumentieren. Werden wir zukünftig die Natur nur noch in kleinen Parks und dann in Form eines Rummelplatzes erleben können?

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APN NIKON D5300
Objectif Tamron SP AF 150-600mm f/5-6.3 VC USD (A011)
Ouverture 6.3
Temps de pose 1/800
Focale 460.0 mm
ISO 4500

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