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Historische Maxhütte 1

Historische Maxhütte 1

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Markus Grünthaler


Free Account, Sulzbach-Rosenberg

Historische Maxhütte 1

Maxhütte Hochofen 1869
Durch die Erweiterung des bayerischen Schienennetzes mußte die Maxhütte mit allen Mitteln versuchen billigeres Roheisen als das bisher erzeugte im Puddelverfahren zu erzeugen. Durch die 1859 in Betrieb genommene Ostbahn und die in unmittelbarer Nähe liegenden Erzfelder des Sulzbacher Reviers, bot sich bei dem Dorfe Rosenberg der letzendliche Standort für ein Hochofenwerk an.
Für den Anschluß an das Ostbahnnetz und die Bahnstation Rosenberg mußte das junge Unternehmen 7632 Gulden bezahlen und 1000t Schienen für die Anschlußgleise o. Ber. liefern.
1863 wurde der Grundstein gelegt und bereits 1864 ging der erste Ofen auf seine Reise, dem 1865 der vorerst letzte folgte. Das zum Bau benötigte Material wurde billig von einem stillgelegten HO-Werk in Hof erworben.
Die beiden ersten Öfen hatten eine Blasform und eine Höhe vom Bodenstein bis zur offenen Gicht von 14,65m. Der Gestelldurchmesser betrug bei beiden Öfen 1,46m und der Inhalt bei Ofen I 106,6m², bei Ofen II 124,5m². Der Gichtdurchmesser lag bei 2,63m.
Die Beförderung der zweirädrigen Möllerwägelchen erfolgte mittels dampfgetriebenen Senkrechtaufzug zwischen den Öfen.
Die Ofenreise nannte man damals "Campagne" und gab ihr Nummer und Namen. Von Ofen 1 hieß sie Campagne 1 "Ernst" und von Ofen II "Gustav". Die Tagesleistung an Roheisen betrug 30-40t und wurde in "Beete" abgestochen um anschließend nach Haidhof in das dortige Stammwerk zum Verpuddeln gebracht.

Vor dem Umbau auf die "Schottische Bauart" hatten beide Öfen eine Blasform im rechten Winkel zum Stichloch.

Da die erzeugte Menge an Roheisen schon bald nicht mehr ausreichte, entschloß man sich 1870 den dritten Ofen zu errichten, der übrigens mit Saarkoks betrieben wurde, in der bereits erwähnten Schottischen Bauform.

Diese Öfen hatten eine "offene Brust" mit Wall-umd Tümpelstein. (Kein Stichloch, sondern quasi einen "pemanenten Abstich", je nach Eisenmenge stieg es über den Wallstein und floß in die Beete)

Um 1879 wäre es beinahe zum Stillstand der Anlage gekommen, da die neuerrichtete Bessemerei in Haidhof das in Rosenberg erzeugte Roheisen nicht verarbeiten konnte, da zu phosphorhaltig, außerdem gab die Bahn Schienen aus Bessemerstahl gegenüber dem im Puddelverfahren erzeugten den Vorrang. Erst mit der Erfindung des Thomasverfahrens 1879 ging es wieder aufwärts.
Der Bau eines eigenen Thomas-Stahlwerkes in Rosenberg sollte allerdings noch bis 1887 dauern, erst ab diesen Zeitpunkt begann der kometenhafte Aufstieg des jungen Unternehmens zum größten Stahlerzeuger im süddeutschen Raum mit fast 10000 Beschäftigten!

Mit diesen beiden ersten Öfen begann eine 140 jährige Epoche der Stahlerzeugung in Sulzbach-Rosenberg-Hütte.

Im Hintergrund erkennt man die Burgruine der Rosenburg, 1929 wurde auf ihr das Krieger-Ehrenmal errichtet und dient heute als beliebtester Fotostandpunkt der Revier-Gang und aller Industrie-Fans. Von dort hat man einen genialen Überblick über das gesamte Maxhütten-Areal!!

Foto: Sammlung Stadtheimatpfleger Karl Grünthaler+

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