Hundemüde

...machen uns seit mehr als anderthalb Jahren
all die vielen und stets neu auftretenden Wolken
unseres seelischen Wetterberichtes.

Aus Cumuluswolken sind Coronawolken geworden.
Sonnenstrahlen für unsere Stimmung empfinden wir nicht mehr gemessen in Lichtschutzfaktor, sondern in 2G oder 3G.

Unser Lächeln wird betäubt hinter Masken.
Unsere Hoffnung nehmern wir nicht mehr in Lotto- sondern Inzidenzzahlen wahr.
Statt Naturdokus mit schönen Flüssen fliesst durch unsere Fernseher nur noch stets ein Lauterbach.
Früher gingen wir zum Bowlen, heute zum Boostern.
Damals in der Fahrschule lernten wir viel vom Mindestabstand.
Heute wissen wir, er beträgt 1,5 Meter.
Früher bewegten uns Einschaltquoten, heute Impfquoten.

Alles, was wir wir uns wünschen, um ruhig und gelassen durch das Leben zu schwimmen, ist
ein entspannter Meeresspiegel ohne ständige Gezeiten.

Doch diese Pandemiewelt hat uns müde gemacht,
hundemüde.

Wir treten gefühlt irgendwie auf der Stelle,
werden gebremst durch die dritte und vierte Welle.
Wir müssen lernen, das Positive im Leben
zu erkennen und zu schätzen wissen.

Wir sehnen uns nach Nähe,
doch müssen Distanz halten.

Wir dürfen nicht vergessen,
das Home Office unserer Gefühle immer mal wieder kräftig durchzulüften.

Commentaire 3