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Klaus Duba


Premium (World), Walldorf ( bei Heidelberg )

Im Lichdi-Lädle

Die Preise stehen teilweise noch in Reichsmark auf den Produkthüllen. Die Reichsmark war von 1924 bis 1948 offizielles Zahlungsmittel in Deutschland. Und das waren damals Preise, die richtig gesalzen waren. Für eine Sunlichtseife etwa waren 20.000 Reichsmark zu berappen. Dann doch lieber den Euro.

Inmitten des Lichdi-Lädles steht der 71-jährige Wolfram Glück, Kaufmann aus Leidenschaft und die Seele des Lichdi-Lädles, das derzeit im alten Schützenhof in der Hauptstraße 65 in Bammental zu sehen ist. Warum heißt es Lichdi-Lädle? Begründer des historischen Kolonialwarenladens aus dem Jahre 1909 war Adolf Lichdi, der Großvater von Wolfram Glück
Der Laden in Sinsheim-Elsenz führte alle Dinge des täglichen Gebrauchs und war außerdem bekannt für ausgefallene Köstlichkeiten und frisches Wild, das der Jäger Adolf Lichdi selbst erlegte. Nach seinem Tod im Jahr 1933 führte seine Frau Kätchen den Laden weiter. Enkel Wolfram Glück absolvierte hier seine Kaufmannslehre und übernahm 1960 die Geschäftsführung. Bis er sich 1978 den Konkurrenzdruck der großen Marktketten beugen musste, selbst als Marktleiter zu "Minimal" wechselte und den Tante-Emma-Laden aufgab.

Vor dem Abriss des Hauses verfrachtete er den noch vorhandenen historischen Bestand, die alten Verpackungen, die Werbeschilder mit Nostalgiecharakter, Kasse, Schränke und Schubladen in den Keller seines Hauses. Dort ist das kleine Ladenmuseum heute noch zu sehen. Es sei denn, es geht gerade auf Reisen, wie dieses Mal, und kommt nach Bammental. Wenn Gäste nach Sinsheim kommen, manchmal sogar ganze Busse, kocht seine Frau für alle Kaffee, der im Garten eingenommen wird. Die meisten Besucher, etwa 12.000, sahen das Lichdi-Lädle in der Ausstellung in Bad Rappenau im Jahr 2008.

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APN Canon EOS 60D
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Ouverture 5.6
Temps de pose 1/40
Focale 50.0 mm
ISO 1600