Im Schatten der Kathedrale
ja, bis auf eines sind diese Häuser alle noch bewohnt.
Der Stadteil Sé unterhalb der gewaltigen Kathedrale und des Bischofpalastes.
Hier befand sich noch vor wenigen Jahren der schlimmste soziale Brennpunkt mit der höchsten Kriminalität und Armut der Stadt.
Bis Anfang der 90er fehlten bei 15% aller Häuser noch die sanitären Anlagen.
Der Verfall der Häuser in den teilweise nur 1m breiten Gassen ist erschreckend - aber es tut sich auch hier was.
In den 50er Jahren entstanden neue Wohnblocks aus Beton am Rande der Stadt, veränderten gravierend das Aussehen der historischen Stadt, die seitdem immer mehr verfiel. Erst seit der Anerkennung der UNESCO als Weltkulturerbe 1998 geht es langsam bergauf.
Die Reichen haben aber den Altstadtkern verlassen. 60% steht leer. Hier leben die Ärmsten - die Alten die noch ausharren. Die Jungen gingen, entweder weil das Geld für den Wiederaufbau fehlte oder die Enge der alten Gemäuer nicht mehr gefällt.
Sehen wir eigentlich noch etwas genauer hin - bei der Bilderflut - die uns hier in der FC entgegenströmt?
Kann man Aufnahmen aus dem Urlaub - aus einem anderem Land - einfach so als Urlaubsknipserei abtun?
Müssen Aufnahmen aus einem Urlaubsgebiet nur die schönen Seiten zeigen?
Meine Aufnahmen von Porto versuchen dieser Stadt gerecht zu werden.
Ihrer Geschichte - ihren Menschen - ihren Problemen als ärmstes Land Westeuropas
und ihrem Willen , trotz aller Widrigkeiten dieser Stadt und ihrem Land
den alten Glanz zurück zu geben.
Auch diese Häuser haben für mich eine Faszination und wer genügend Fantasie hat
sieht ihren alten Charme
deren Gestalt nie mit Prunk und Reichtum glänzte
aber mit Leben
Doris Kühle 18/07/2011 22:47
joethis is from february 2010
joeblackspirit 18/07/2011 22:37
Where did I saw this!! :)I see what you mean!!
When did this photo was taken just by curiosity!?
Regards
Valdy 14/09/2010 4:55
mir gefällt sowas auch - auch wenns traurig ist, dass sie es so verkommen lassen!!!vlg Valdy
Annedore Schreiber 13/09/2010 21:40
Nein, dies ist keine Urlaubsknipserei. Mich beeindruckt es sehr, dass Du Dich auch mit den sozialen Brennpunkten auseinandersetzt.Deshalb: danke für das Bild und danke für die erläuternde Info dazu.
LG Annedore
Annette Ralla 13/09/2010 20:31
Wohnen möchte ich da nicht unbedingt, jedoch als Motiv finde ich die Häuser richtig klasse. Toll sieht das Foto aus!LG Annette
Doris Kühle 13/09/2010 19:51
MariaBarcelona kenne ich noch nicht
aber das Casa Batlló hat mir zuviel Kunst (Farbe)
Es ist die Baukunst, die bildhauerischen Elemente, ohne diesen massiven Farbeinsatz.
Helge Beckert 13/09/2010 19:16
sehr gut. sag ich.lg helge.
Doris Kühle 13/09/2010 19:03
Mariaich bin ein absoluter Kunstbanause
sorry ;-)
okay
ne Ausnahme ist z.B. die Sagrada in Barcelona ;-)
roland gruss 13/09/2010 17:14
ich kann mich sehr gut daran erinnerndas es vor der wende bei uns in der altstadt auch so ausgesehen hat
muss mal nachschauen habe bestimmt noch einige aufnahmen
heute ist alles in ordnung
es hat viele jahre gedauert
jetz sind es die schönsten wohnungen
wenn man nicht direkt an der spree wohnt
das letze höchwasser hat viele häuser unbewohnbar gemacht
lg roland
Doris Kühle 13/09/2010 14:48
Rainermit Ostdeutschland sah es nicht anders aus.
Hier hat der Kommunismus alles runtergewirtschaftet und viel Geschichte, was vom Krieg noch überblieb, zerstört.
Und auch im Westen verfiel vieles, bis man den Wert der alten Bauwerke ( z.B. Fachwerkhäuser) begriff.
Und so zieht es sich durch alle Länder - das Alte verfällt- Einheitsbrei Beton regiert.
Man kann auch schlichtweg sagen - Monotonie wohin man schaut. Hauptsache schnell und billig.
Ich möchte hier aber keine politische, architekturgeschichtliche oder wirtschaftliche Diskussion anzetteln.
Mir geht es um die Fotografien und deren Inhalt
Rainer Golembiewski 13/09/2010 14:40
erst nach dieser Revoltion brachten revolutionäre Armeeangehörige das "Lesen und Schreiben" bezw. die Elektrizität in den Norden Portugals.Rainer Golembiewski 13/09/2010 14:38
Am 24. April 1974 um 22:50 Uhr spielte der portugiesische Rundfunk das Liebeslied E depois do adeus (Nach dem Abschied) von Paulo de Carvalho. Dies war das verabredete Signal an die aufständischen Truppen.Als Revolutionslied berühmt wurde aber ein anderes Lied: Grândola, Vila Morena (Grândola, braungebrannte Stadt). Gegen 0:30 Uhr am 25. April las der Sprecher des katholischen Rundfunks Rádio Renascença die erste Strophe des von der Diktatur verbotenen Liedes, danach erklang das Lied selbst, gesungen von dem antifaschistischen Protestsänger Zeca Afonso.
Für alle militärischen Einheiten, die sich zur „Bewegung der Streitkräfte“ bekannten, waren die Verse das vereinbarte Zeichen zum bewaffneten Aufstand. Knapp 18 Stunden später hatte die „Bewegung der Streitkräfte“ Europas älteste Diktatur gestürzt. Die Bewegung bestand vornehmlich aus jungen Offizieren der unteren Ränge (darunter Salgueiro Maia). Seit Beginn der Kolonialkriege in den afrikanischen Provinzen (1961) waren auch einfache Soldaten aus dem Volk zu Offizieren ausgebildet worden. Diese Männer waren es, die den diensthabenden Kommandanten festsetzten und über die Autobahn nach Lissabon fuhren, um Ministerien, Rundfunk- und Fernsehsender sowie den Flughafen zu besetzen. Die Mehrheit der angerückten Regierungstruppen lief zu den Aufständischen über.
Gewehre und Nelken [Bearbeiten]
Tausende von Lissabonnern säumten den Weg der Kolonne, jubelten den Befreiern zu, liefen neben den Armeefahrzeugen her, sprangen auf. Die ersten roten Nelken, die der Revolution den Namen geben sollten, tauchten auf, leuchteten an den Uniformen der Soldaten und aus ihren Gewehrläufen. Marcello Caetano flüchtete sich hinter die Mauern der Kaserne der bewaffneten Polizeistreitkräfte, der Guarda Nacional Republicana (GNR), am Largo do Carmo. Die Belagerung dauerte bis zum Abend, bis der Diktator sich bereit erklärte, die Regierung an General Spínola, den ehemaligen Gouverneur der Provinz Guinea-Bissau, zu übergeben. Dies war nicht der Wunschkandidat der Aufständischen und die zornige Bevölkerung forderte die vollständige Erhebung. Der unblutigen Übergabe wegen akzeptierten die MFA-Führer um Otelo Saraiva de Carvalho dieses Angebot aber.