in memoriam Feldmann

in memoriam Feldmann

Es ist schon ein Weilchen her, aber ich wollte euch diesen besonders prächtigen Burschen nicht vorenthalten.
Die Mieze hatte ihn angelockt und wieder nicht bedacht, dass er sich zwischen zwei vorhandenen kastrierten Katern nicht recht einfügen würde.
Er hatte den Versuch, ein Zuhause zu finden, schon bei einer Nachbarin zwischen deren Katzen hinter sich. Von dort brachte er den wirklich trefflichen Namen mit. Die hatte ihn nämlich so genannt, weil er auch dort schon so anschlußbedürftig war, dass dieser Name als "fällt man" geschrieben sofort einleuchtete.
Aber auch kastriert blieb der Riesenbursche mit der zarten Seele eine schwere Störung des Familienfriedens, so dass ihm ein Zuhause gesucht werden mußte, wo ihm ungeteilte Menschenliebe zufließen konnte.
Das fand sich dann in einem örtlichen Kommisar, der ihm (bis auf die Fellfärbung) nahezu in allem ähnlich schien.
Dies innige Glück hielt wohl auf dem Dorfe noch ein knappes Jahr, bis dann wohl doch passierte, was der Polizistenmensch für ausgeschlossen hielt:
In solcher Umgebung nicht mehr nach Hause kommen, heißt nämlich fast ohne Ausnahme, einem Revierinhaber mit Flinte begegnet sein.