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Ing und Dung....

Die zwei an der Westseite vermauerten trapezförmigen Hausteine werden als Grabsteine der Stifterinnen „Ing und Dung“ bezeichnet.

Von: Beate Zoellner
Datum: 2.12.04, 23:18h
Schade, dass Du die Legende von Ing und Dung nicht miterzählt hast. Hier ist sie:
"In Keitum klingt die Glocke, wenn sie geläutet wird, nie anders als: Ing und Dung! Ing und Dung! So hießen zwei Schwestern, die hatten nördlich von der Kirche ein Haus, darin sie klösterlich lebten, und sie waren es, die den Turm erbauen ließen. Zum Gedächtnis dieser Jungfrauen erhielt der Turm zwei Spitzen von Feldsteinen, welche sie selbst vorstellen sollen. Da man den hellen und herrlichen Ton der Keitumer Glocke bei klarem Wetter sogar auf dem festen Lande hören konnte, so gedachten die Bewohner des Fleckens Hoyer sie heimlich zu stehlen; als die Keitumer das merkten, banden sie eine Zeitlang ein Pferdehaar um den Klöpfel, da lautete es, als wenn die Glocke zersprungen wäre, und da ließen die Hoyeringer ab von ihrer List. Eine alte Sage ging, die Glocke werde einstens aus dem Turme herabstürzen und den schönsten Jüngling erschlagen, und nachher werde auch, wiewohl später, der Turm einfallen und die schönste Jungfrau unter seinen Trümmern begraben. Ersteres ist im Jahre 1739 in Erfüllung gegangen, letzteres aber noch nicht, daher kommen die Mädchen auf Sylt nicht gerne dem Kirchturme nah und gehen nicht gerne in die Kirche - geht die Sage."

Quelle: Ludwig Bechstein, Deutsches Sagenbuch, Leipzig 1853

Viele Grüße von Beate


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