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Sylvia M.


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Kaffee (buna)

In Äthiopien wird eine sogenannte Kaffeezermonie abgehalten. Es handelt sich dabei um eine langwierige, da von vielen Ritualen begleitete Angelegenheit der Kaffeezubereitung, die mit dem Rösten der Bohnen beginnt und mit einem dreimaligen Aufguss endet. Dicke Weihrauchwolken gehören auch dazu, einfach herrlich. Der Kaffee schmeckt ganz vorzüglich. In Äthiopien ist es unangebracht, einfach von “Kaffee kochen” oder “Kaffee trinken” zu reden. Nein, in Äthiopien wird Kaffee zelebriert. Eingebettet in die Kaffeezeremonie genießen alle das Erbe des heimatlichen Hochlandes - oft mehrmals am Tage und zu allen denkbaren Anlässen. Ganz egal: ob am Morgen nach dem Aufstehen, ob nach einer üppigen oder kargen Mahlzeit, ob beim Besuch von Nachbarn oder Gästen, ohne Kaffeezeremonie ist dies alles nicht denkbar und wäre ein Akt gröbster Unhöflichkeit - gegenüber anderen und gegenüber sich selbst. Der aber vielleicht häufigste und wichtigste Anlass für eine Kaffeezeremonie ist gegeben, wenn eine Frau im wahrsten Sinne des Wortes “Mit-Streiterinnen” hierzu einlädt, um einen aktuellen Konflikt zu besprechen und ihn möglichst zu lösen. Die Kaffeezeremonie ist also in starkem Maße eine Frauensache - so stark wie der Kaffee, der den Frieden wieder herstellen soll.

Die Äthiopische Kaffeezeremonie
Die Äthiopische Kaffeezeremonie
Sylvia M.


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