Kaffee verkehrt

Kaffee verkehrt

Anatomie einer Aufnahme
An alle meine buddies und Freunde des Übersinnlichen:
Die Idee zur dieser Aufnahme entstand beim sonntäglichen Kaffeetrinken, als mir ein Stück Obstkuchen unter unseren Glastisch entwischte (Anmerkung des Autors: ich bin schon etwas älter). Beim Auflesen der Kuchenstücke blickte ich zufällig nach oben und war geblendet von der Schönheit des sich mir darbietenden Anblicks. Die hell leuchtende Deckenlampe schien mit ihrem Lichterkranz durch die Glasscheibe des Tisches, umrahmt von weißem Porzelan. Das einzige was mir nicht gefiel war, daß man den Inhalt der Tassen nicht sehen konnte, was im nachhinein recht logisch erschien. Als ich mich wieder aufrappelte, donnerte ich mit meinem Kopf an die Kante des Tisches und der schmerzvolle Aufschrei gebar eine geniale Idee. Die Idee war: das Geschirr mußte umgedreht werden. Nach einigen Selbst- und Fehlversuchen kam ich bald zu der Einsicht, daß ich allein der Herausforderung nicht gewachsen war und engagierte ein recht kostengünstiges Aufnahmeteam. Genauer gesagt, es war meine Familie. Mehrere Monate des harten Trainings folgten, wobei die Schwierigkeit nicht darin bestand, die Kaffeelöffel nach Uri Gellerscher Mentalkraft an den Untertassen zu halten, sondern die Kaffeetassen so schnell umzudrehen, daß ich meine Aufnahme machen konnte, bevor die gefüllten Tassen den Inhalt Preis gaben und mein Objektiv verdunkelten. An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei meiner Frau bedanken, die mit Eimer und Putzlappen bewaffnet, Tag und Nach im Einsatz war. Übrigens leidet sie heute noch unter Schlafstörungen, was aber keiner wissen darf. Es gab Zeiten, da wollten wir aufhören und alles hinschmeissen. Aber dann, am zweiten Weihnachtsfeiertag geschah das Unglaubliche. Es klappte und die Aufname war im Kasten. Ich geb´s ungern zu, aber ich bin während der Aufnahmen um Jahre gealtert. Aber ich bereue nichts.
EIN GLÜCKLICHES UND GESUNDES NEUES JAHR!
schmoehm