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Wildlife and Art Photography by PAUL SCHEUVENS


Premium (Pro), Germany - NRW / Niederrhein

Kalte Füße......



Kiebitz - Vanellus vanellus

Kiebitze sind typische Bewohner des Offenlandes. Anfang März kommen die Kiebitze aus ihren Überwinterungsgebieten in Südeuropa (v.a. Spanien und Frankreich) zurück ins Brutgebiet. Kiebitze sind Bodenbrüter und bebrüten ihr Gelege aus vier gut getarnten Eiern rund einen Monat. Die Kiebitzküken sind als Nestflüchter nach dem Schlupf schon weit entwickelt und weitestgehend selbstständig. Sie sind jedoch zahlreichen Gefahren ausgesetzt. Die Liste an Nesträubern ist lang und reicht von Säugetieren wie Rotfuchs, Steinmarder und Wiesel bis hin zu Vögeln wie Mäusebussard und Graureiher. Räuber-Beute-Beziehungen sind ein elementarer Bestandteil eines funktionierenden Ökosystems. Das Ausrauben von einzelnen Eiern und Küken hat in stabilen Populationen keinen nennenswerten Einfluss auf die Gesamtpopulation. Der europaweit beobachtete Rückgang der Kiebitz Population lässt nicht durch den Einfluss von Nesträubern erklären! Die Kiebitze sind an gelegentliche Verluste angepasst: Beim Warnruf der Altvögel ducken sich die Küken sofort und werden so nahezu unsichtbar. Derweil versuchen die Eltern alles, was ihrem Nachwuchs gefährlich werden könnte, abzulenken und zu vertreiben. Besonders gut gelingt dies, wenn mehrere Altvögel zusammenarbeiten. Das Brüten in Kolonien erweist sich hierbei als großer Vorteil. Falls es doch zu einem Verlust kommt, können Kiebitze in der Regel noch eine neue Brut beginnen, ein sogenanntes Nachgelege.

Der Kiebitz bevorzugt als Lebensraum flache und offene Flächen mit niedrigwüchsiger und lückiger Vegetation. Ursprünglich waren dies feuchte Wiesen und Weiden. Hier fand er auch für sich und seine Küken genügend Nahrung – Insekten, Würmer und andere Wirbellose. Der Nahrungsreichtum solcher Wiesen und Weiden und eine hohe Dichte an Kiebitzen brachten dem Kiebitz einen hohen Bruterfolg. Im Zuge der allgemeinen Veränderungen in der Landnutzung Europas verschlechterte sich auch die Situation für den Kiebitz und andere Wiesenvögel: Feuchtwiesen wurden trockengelegt und werden heute häufig intensiv genutzt. Solche Flächen eigneten sich für den Kiebitz nicht mehr. Durch Intensivierung sind sie meist zu dicht und hoch aufgewachsen, die häufige Mahd stört das Brutgeschäft und auf den trockenen Böden finden die Tiere nicht mehr genug Nahrung. Durch diese Maßnahmen gingen die Bestände stark zurück. Nur in den wenigen speziell für Wiesenbrüter entwickelten und gemanagten Feuchtwiesen der Naturschutzgebiete Ahsewiesen und Stockheimer Bruch findet der Kiebitz noch optimale Bedingungen und schreitet hier in großer Anzahl und erfolgreich zur Brut.

Mit dem Verlust vieler Feuchtwiesen und –weiden siedelten viele Kiebitze auf Ackerstandorte um. Hier bevorzugen sie besonders im Frühjahr noch nicht bestellte Äcker (z.B. Schwarz- und Stoppelacker). Der vegetationsfreie Boden dieser Äcker ist zu Beginn der Brutzeit für den Kiebitz hoch attraktiv. Doch wenn im Frühjahr die Felder bestellt und bearbeitet werden, bedeutet dies regelmäßig den Totalverlust der Gelege. Zwar brüten Kiebitze dann erneut, doch auch beim zweiten Versuch ist der Erfolg nicht sicher. Durch den Einsatz von Herbiziden und Insektiziden ist zudem die Insektennahrung auf vielen Äckern knapp. Daher versuchen die Elternvögel oft, ihre Jungen auf benachbarte Wiesen zu führen - wenn es die in der Nachbarschaft noch gibt. Die Bewirtschaftung und Nahrungsknappheit verursachen also hohe Brutverluste. Der schlechte Bruterfolg sorgt langfristig für eine Bestandsabnahme, sowohl lokal als auch auf Landesebene.


Quelle: WIKIPEDIA

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