Burkhard Bartel


Premium (World), Stuttgart

Karel Frinta erlebte das KZ Dachau

Im KZ Dachau und seinen Außenlagern starben zwischen 1933 und 1945 rund 41.500 Menschen an Hunger, Entkräftung und Krankheit sowie durch Folter und Mord.

"Vernichtung durch Arbeit" war das Motto der SS. Unerbittlich wurden die Häftlinge von SS und Capos bis zur völligen Erschöpfung angetrieben. Die aufgetragene Arbeit war oft reine Schikane.
Tote wurden durch neu eingelieferte Häftlinge ersetzt.

Die Lagerkommandantur sandte an die Hinterbliebenen eine Mitteilung über das Ableben des Häftlings. Die Angaben waren aber frei erfunden. Diese Mischung aus Zynismus und Heuchelei war ein Grundzug des Terrorsystems.

Der tschechische Häftling Karel Frieda konnte dieses Bild 1941 im KZ Dachau anfertigen.
Es wird im Lagermuseum gezeigt.

1.661 tschechische Juden kamen ins KZ Dachau.

Der tschechische jüdische Häftling Erich Kulka, der im Dezember 1940 nach Dachau eingeliefert wurde, schildert die folgende Situation, die stellvertretend für viele andere gesehen werden kann: Im Strafblock "hat man mit Reinheit getötet. [...] Der Fußboden ist poliert, wir dürfen überhaupt nicht mit den Schuhen in das Zimmer. Der Knoll hat auf einmal gebrüllt: Los strafexerzieren, auf den Hof! Und der Stubendienst hat mit den Knüppeln geschlagen und wir mußten schnell laufen ... und so lief man barfuß hinaus und war voll Dreck. Und man ist zurückgekommen und hat selbstverständlich das ganze verdreckt. So ein Misthaufen! Ablecken! Und so leckten wir den Kot mit den Zungen. Und sie haben geprügelt und einige Leute wurden dabei erschlagen."

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