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Kindheit im Flüchtlingslager

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Kindheit im Flüchtlingslager

Flüchtlingslager Sabra & Shatila / Beirut
Foto ist bearbeitet

Die vergessenen palästinensischen Flüchtlinge im Libanon

Die Staatsgründung Israels im Mai 1948 und die daraus folgenden Kriege zwischen Israel und den angrenzenden arabischen Staaten bedeuteten für Hunderttausende von Palästinensern Flucht und Vertreibung in die arabischen Nachbarländer.
100 000 Menschen flohen damals in den Libanon. Heute leben dort mehr als 380 000 palästinensische Flüchtlinge, die Mehrheit von ihnen noch immer in Flüchtlingslagern. Sie machen 11% der libanesischen Bevölkerung aus.
Wachsende Armut und katastrophale Bildungsmöglichkeiten, Perspektivlosigkeit und Ausgegrenztsein prägen ihr über 50jähriges Flüchtlingsschicksal mehr denn je. Bis heute leben sie ohne Bürgerrechte und dürfen nur wenige Berufe außerhalb der Flüchtlingslager ausüben.
Der 16jährige libanesische Bürgerkrieg hat unvorstellbare Zerstörungen und tiefe physische und psychische Wunden hinterlassen. Der wirtschaftlich schwache und politisch instabile Libanon kann und will die palästinensischen Flüchtlinge auf absehbare Zeit nicht integrieren. Die Autonomie-Abkommen zwischen Israel und der PLO erwähnen ihre legitimen Rechte mit keinem Wort. Auch der Abzug der israelischen Armee aus dem Südlibanon verbessert ihre Situation in keiner Weise.
Vergessen von der Welt und den eigenen politischen Führern wachsen deshalb in den Flüchtlingslagern Resignation und Verzweiflung und gefährden den ohnehin brüchigen Frieden in der Region.
Hauptversorgungspfeiler der Flüchtlinge ist die 1949 von den Vereinten Nationen gegründete UNRWA (United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East). Ihre Mittel und Maßnahmen sind völlig unzureichend. Ohne die Arbeit der unabhängigen Nichtregierungsorganisationen würde der soziale Zusammenhalt in den Flüchtlingslagern auseinanderbrechen. Zu diesen Organisationen gehört die libanesische Hilfsorganisation The National Institution of Social Care and Vocational Training (NISCVT), die ihre Arbeit mit Hilfe von Spenden in- und ausländischer Einzelpersonen, kirchlicher Einrichtungen und gemeinnütziger Institutionen aus verschiedenen Ländern, u.a. vom Verein Flüchtlingskinder im Libanon e.V. (lib-hilfe.de) aus Deutschland finanziert.

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