Klassenfahrt zum Teufelstisch
Hat lange gedauert, bis ich alle meine Schüler vom Motiv weggescheucht hatte ;-)
Drei Tage mit zwei vierten Klassen im Pfälzer Bergland, war toll.
Beim Teufelstisch handelt sich um einen Buntsandsteinfelsen, der an einen einbeinigen Tisch erinnert. Durch Erosion wurden die ihn umgebenden weicheren Oberflächenbestandteile abgetragen, während der harte Felskern stehen blieb. Der Fuß weist bizarre Formen auf und läuft zur Südwestseite spitz wie ein Schiffskiel zu.
Gerade im Dahner Felsenland, wie die südlich angrenzende Region genannt wird, sind derart auffällig geformte Felsen recht häufig.
Seit dem 19. Jahrhundert wuchs auf ihm eine große Kiefer, die ein beliebtes Fotomotiv war; 1999 fiel sie einem Hagelgewitter zum Opfer; eine jüngere und kleinere Kiefer steht noch.
Die örtliche Sage von der Entstehung erzählte der Pfälzer Mundart- und Heimatdichter Johann Martin Jäger alias "Fritz Claus" (1853 - 1923) in einem Gedicht:
Im Kaltenbacher Tale
Ein Tisch von Felsen steht.
Dort saß der Teufel beim Mahle.
Hört, wie die Sage geht:
Einst schritt in jenem Walde
Durch nächt'ges Dunkel schnell
Hinauf die Bergeshalde
Ein finsterer Gesell.
Hell lodert in seinen Blicken
Unheimlich wilde Hast.
Nun will er sich erquicken,
Er schaut nach guter Rast.
Umsonst! Kein Stein zum Sitzen,
Kein Tisch zum nächt'gen Mahl.
Vor Zorn seine Augen blitzen
Hin über Berg und Tal.
Da - wie mit Blitzesschnelle
Packt jetzt zwei Felsen frisch
Der grimmige Geselle
Und stellt sie auf als Tisch.
Nachdem er dran gegessen,
Ging durch die Nacht er fort.
Den Tisch, wo er gesessen,
Den ließ er einfach dort.
Das war ein ängstlich Schauen
Des Morgens drunten im Tal!
Ein jeder sprach mit Grauen:
Dort hielt der Teufel Mahl!
Nur einer voller Zweifel
Die Andern hell verlacht:
"Ich geh", spricht er, "zum Teufel,
Zum Mahle dort heut Nacht!"
Man warnt ihn in der Runde,
Er lacht und geht. Vom Turm
Tönt laut die zwölfte Stunde -
Da! – Welch ein Wind! Ein Sturm?
Und jetzt? - Was ist geschehen?
Welch grässlicher Todesschrei!
Entsetzt die Lauscher stehen:
"Mit dem dort ist's vorbei!"
Der Keckste nimmer weilte
Vorm Dorfe länger draus;
Er schlug ein Kreuz und eilte
Leis schauernd fort nach Haus.
RA.M.style 29/09/2008 7:54
Den Ort muß ich auch unbedingt noch mal besuchen!!!Grandiose Darstellung, gefällt mir sehr +++
Gruß Ralf.
Rike L 28/09/2008 18:41
Ein wirklich beeindruckendes Naturbauwerk.Und wieder klasse Informationen dazu.
lg Rike
KasiaDesign 27/09/2008 9:46
Das Wegscheuen hat sich gelohnt, um dieses Motiv voll ins richtige Licht zu rücken. Faszinierendes Naturkunststück. Vielen Dank für die Hintergrundinfos und das Gedicht! KathrynKatjuschka W. 26/09/2008 16:52
Ich wusste gar nicht, dass Du Kollegin bist...!? Wie schön.Ich habe diesen Beruf sehr geliebt. Ich musste lachen, als ich
las, wie Du die Kinder aus dem Bild "gescheucht" hast.
Bei all der Verantwortung noch ein solch gutes Bild aufzunehmen,
ist schon eine reife Leistung.
Liebe Grüße von Katjuschka
Hardy1962 26/09/2008 14:03
Sehr gute AufnahmeGruß
Gerhard
tolbiacum 26/09/2008 12:01
klassein wort und bild
elmar
Kai Töpfer 26/09/2008 9:02
geile Info, geiles Bild (wenn ich das mal so sagen darf, bei einer GSLehrerin *lol*)....die Perspektive stimmt absolut......ich stelle mir gerade das Foto mit meinem neue Bike vor...;-))...da muß ich hin !LG
Kai
Meike T. 26/09/2008 8:55
Beeindruckendes Motiv. Die Farben sind wunderbar.Sehr schön, dass du uns auch das Hintergrundwissen mitgibst.
LG Meike
Thody Keller 26/09/2008 8:14
Eine schönes Bild und eine klasse Beschreibung zur Entstehung des Bildes.Michi D. aus dem WW 26/09/2008 7:36
Mal wieder was dazu gelernt mit einem schönen Bild!LG Michi
Waldi W. 26/09/2008 7:27
eigentlich müsste ich schon weg seinaber nun bin ich froh, dass ich mich noch die Zeit genommen habe, nicht nur das Bild sondern auch den Text anzusehen
lg waldi