… Kleine Geschichte von Leben und Tod …

… Kleine Geschichte von Leben und Tod …

Die Naturgesetze sind bekanntlich gnadenlos und Dramatik ist die übliche Gangart des Alltags. Auch wenn es selten so scheint.
Hier hatte sich folgendes zugetragen, wenn auch über mehrere Generationen von Bauern verteilt.
Es begann sicher mit der Anlage eines Knicks und dem immer wieder Verschonen eines stattlichen und immer stattlicher werdenden Überhälters, wenn die Zeit des Knickens herankam. Überhälter werden die Triebe genannt, die zur Stabilisierung des Knicks beim Knicken stehen gelassen werden und so zu richtigen Bäumen heranwachsen.
Aus dem schmalen Sprössling wurde im Verlaufe etlicher Jahrzehnte und entsprechendem Wechsel in der Bauerngeneration auf diese Weise eine stattliche Eiche. Der sich aber ein Efeu zugesellte, immer darauf bedacht, von der Lebenskraft seines Wirts zu partizipieren. Im Verlauf der Zeit wurde der Efeu immer kräftiger und, wie die Stärke seiner Wurzel ausweist, immer lebensbedrohlicher. Dem Bauern muss die Gefahr für seine Eiche bewusst geworden sein und er schnitt schließlich als treu sorgende plattdeutsche Parze kurzerhand den Lebensfaden des Schmarotzers ab.
Wünschen wir der Eiche noch ein langes Leben.
Mein Wort zum Wochenstart. Herzlichen Dank an alle, die sich durch den Text gearbeitet haben. (Hier hat es heute Nacht wieder gefroren. Wenn man doch den Jahreszeitenwechsel durch einen so kurzen Prozess beschleunigen könnte, wie ihn das Bild zeigt.)
BITTE KORREKTUREN UND ERGÄNZUNGEN DIESER GESCHICHTE BEACHTEN, WIE SIE AUS DEN ANMERKUNGEN HERVORGEHEN!