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Leuchtturm Warnemünde

Leuchtturm Warnemünde

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Der Fehmaraner


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Leuchtturm Warnemünde

Leuchtturm Warnemünde


Der Leuchtturm in Warnemünde wurde im Jahre 1898 in Betrieb genommen. Mehr als einhundert Jahre steht er nun westlich des Alten Stroms, um die Einfahrt in den Seekanal von Warnemünde zu erleichtern.
Bemerkenswert ist sein stabiles Fundament. Dafür rammte man 33 Pfähle in den sandigen Boden, so tief, bis man auf eine tragfähige Erdschicht stieß. 11 m lockeren Bodens waren zu durchdringen.. Für jene Zeit wahrlich keine einfache Herausforderung. Der Bau wurde unter der Leitung des Warnemünder Hafenbaudirektors Karl-Friedrich Kerner ausgeführt.

Bereits im Jahre 1862 gab es einen Entwurf für den Bau eines Leuchtturms. Vor allem sollte die aus dem Jahre 1836 stammende Ziehlaterne durch ein Laternenhaus ersetzt werden. Sie hatte eine Höhe von lediglich 11,35 m. Der Entwurf wurde an den damaligen Rat der Stadt Rostock gerichtet. Streitigkeiten um die entstehenden Baukosten legten allerdings das ganze Projekt noch viele Jahre auf Eis.

Und zwar solange bis die Einrichtung eines effizienteren Leuchtfeuers an dieser Stelle immer notwendiger wurde. Mit dem Siegeszug der Dampfschifffahrt stieg der Schiffsverkehr von und nach Warnemünde merklich an. Mitte des 19. Jahrhunderts spürte man die Auswirkungen der wirtschaftlichen Umgestaltung außerdem in einer deutlichen Zunahme des Warenaustausches übers Meer. Es war das Zeitalter der Industrialisierung. Endlich begann man mit dem Bau.

Schließlich, gegen Ende des 19. Jahrhunderts, waren alle Arbeiten am Leuchtturm beendet. Anlässlich seiner Einweihung oblag dem Dampfschiff König Christian ein ehrenvolle Aufgabe. Es fuhr auf See hinaus, um die vorausberechnete Reichweite des Lichtes von 16 Seemeilen zu überprüfen. Auftrag erfolgreich ausgeführt.

Bereits nach etwa einem Jahrzehnt begann man die Technik der Lichterzeugung zu verändern:

* 1911 tritt anstelle eines Brenners ein Glühstrumpf
* 1917 ein Glasglühlicht ersetzt den Glühstrumpf
* 1919 das Leuchtfeuer wird elektrisch betrieben und reicht nun 20 Seemeilen weit

Eine einschneidende Veränderung für den Betrieb des Warnemünder Leuchtturms brachte das Jahr 1978. Die Anlage wurde fortan von einer Zentrale in Hohe Düne aus ferngesteuert. Und somit wurde die Arbeit des Leuchtturmwärters überflüssig. Karl-Heinrich Stuhr hatte bis dahin als letzter Leuchtturmmaschinist über die Anlage gewacht.

Zur Geschichte des Warnemünder Leuchtturms gehören auch zwei Sanierungen. In den 50er und 60er Jahren zeigten sich erhebliche Risse im Gemäuer, die es unumgänglich machten, das Bauwerk teilweise zu sanieren. Die Arbeiten fanden 1969 ihren Abschluss.
Die 2. Sanierung erstreckte sich über Jahre. 1993 aber war auch das geschafft und der Turm durfte nach 14 Jahren wieder bestiegen werden. Wer glaubt, das alle Renovierungsarbeiten nun für eine kleine Ewigkeit erledigt waren, der irrt. Vor dem jährlichen offiziellem Start der Saison sieht man die Leuchtturmmänner, wie sie ihren "Dienst am Turm" leisten. So bezeichnet man alle anfallenden Reparaturarbeiten. Das geschieht im April - in einem Monat, in dem es oft noch lausig kalt ist. Manchmal fegen östliche Stürme heran und Außenarbeiten kosten auch diesen sturmerprobten Männern Überwindung. Nebenbei bemerkt die Leuchtturmmänner sind Mitglieder des Fördervereins Leuchtturm Warnemünde e.V..

Seit der letzten Sanierung 2007 hat der Warnemünder Leuchtturm sein altes Erscheinungsbild mit dem weißen Schmuckring wieder. Dies war nur möglich nachdem sich das Wasser- und Schifffahrtsamt Stralsund und der Förderverein Leuchtturm Warnemünde e.V. die anfallenden Kosten teilten. Den Besuchern des Ostseebades bietet er einen erhebenden Anblick. Sie bewundern ein Bauwerk aus weißen Ziegeln. In regelmäßigen Abständen sind diese weißen Steine bis in Höhe der ersten Galerie durch kleinere grüne Ziegel abgesetzt. Die Kragsteine der 1. und 2. Galerie bestehen aus rotem Sandstein. Das Laternenhaus ist von einem kuppelförmigen Kupferdach bedeckt. Freilich lassen sich noch weitere kunstvolle Details am Äußeren des Turmes entdecken.

Ziemlich unbekannt ist, dass sich unter dem Turm zwei Kellergewölbe befinden. Einer dieser Räume diente als Petroleumlager. Bottiche, die 800 l Petroleum fassen konnten, waren dort aufgestellt. Aus der Tiefe der Kellerräume förderte eine Hand-Pumpe den benötigten Brennstoff für den Brenner in der Laternenstube. Dort oben stand ein Gefäß, das insgesamt 90 l Petroleum fassen konnte. 1,3 l verbrauchte so ein Brenner in der Stunde, um sein Licht zu erzeugen. Der Brenner hatte 5 Dochte.

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