Licht im Norden..

Licht im Norden..

Die ganze Woche über herrschte beim Wetter sowas wie Ausnahmezustand. Der März, so schien es mir, gab alles was er zu bieten hatte. Seit Dienstag, wo der März über Schweden auch nicht so richtig wusste, ob er Schnee oder Regen bringen sollte (und sich letztlich für beides entschied), zeigte sich keine Wolke mehr am Himmel. Inzwischen war Freitag geworden und ich entschied mich erneut dazu, den klaren Himmel zu nutzen und die tausenden Sternchen einzufangen. Also griff ich zu den Ski, kehrte abermals dem wärmenden Kaminfeuer den Rücken zu und machte mich hoch motiviert auf den Weg in die Nacht.

An Nordlichter habe ich überhaupt nicht gedacht, dafür liegt Härjedalen oft einfach viel zu südlich. Mein Puls stieg schlagartig, als ich ohne damit überhaupt zu rechnen, auf dem Vorschaubild eines meiner Sternfotos den grünen Schein am Horizont sah. Also ging es weiter, ich musste raus aus dem Fichtenwald und hatte zum Glück auch direkt einen freieren Standort im Kopf, den ich im Dunkeln und angespornt von meiner Aufregung einige Zeit später eher halsbrecherisch erreichte.

Mit jedem Baum, der aus der Sicht verschwand, eröffnete sich mir ein immer intensiver grün leuchtender Himmel. Für eine Weile gute Weile genoss ich diesen Anblick, die Kombination aus der scheinbar stillstehenden Milchstraße, die direkt in das wabernde grüne Band führte und die absolute Stille um mich herum. Dann merke ich, dass mir ziemlich kalt wird. Also gehe ich noch ein bisschen weiter und mache hier und da Fotos.

Auch mein zweites Nordlichterlebnis bleibt in meinem Kopf wahrscheinlich für immer hängen, einfach ein phänomenales Naturschauspiel.


13. März 2015, Härjedalen


vor vier Jahren