Licht und Schatten
Sokrates zu Glaukon:
Hast du denn nun auch, fragte ich, schon bemerkt, wie der Schöpfer der Sinne das Vermögen des Sehens und Gesehenwerdens viel edler geschaffen hat?
Nicht doch, antwortete er.
Nun, so gib einmal acht: Bedarf Gehör und Stimme irgend eines anderen Dinges dazu, damit das eine hört, die andere gehört wird, so daß in Ermangelung jenes Dritten das eine nicht hören, die andere nicht gehört werden könnte?
Nein, sagte er.
Und ich glaube es bis jetzt wenigstens, fuhr ich fort, daß auch die meisten anderen Sinne, um nicht zu sagen keiner, keines solchen Etwas bedürfen; oder kannst du eines angeben?
Ich wenigstens nicht, antwortete er.
Von dem Sinne des Gesichtes und der sichtbaren Welt siehst du aber ein, daß er eines solchen bedarf?
Wieso?
Wenngleich in Augen sich ein Sehvermögen befindet und der Besitzer es zu gebrauchen sucht, wenngleich andererseits auch eine Farbe vorliegt: so weißt du, daß, falls nicht ein eigens dafür geschaffenes drittes Etwas vorhanden ist, der Gesichtssinn nichts sieht und die Farben unsichtbar sind.
Nun, was verstehst du denn unter diesem "Etwas" da? fragte er.
-Licht-
6.Buch in: Politeia (der Staat) von Platon
Das Sonnengleichnis
Kuboli 27/06/2013 11:07
Diese minimalistischen Formen entfalten mit dem Textbezug zur philosophischen Ebene eine starke Wirkung ..... sehr gelungen !LG Olaf
hille66 26/06/2013 22:14
Sehr schön Floh!HG, hille
A.-B. Bernhard 26/06/2013 21:58
gefällt mir sehrstinicartoon 26/06/2013 12:28
Einfach, einfach grossartig! Bild und Text vereinen sich zu einem Gesamtkunstwerk! Eben grosse Kunst!de stini
Peh 26/06/2013 7:21
Klassisch in Bild und Text - klassisch und gut.LG, Petra